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gedanken zum SDK

Touching. Eine Veranstaltung, die berührte.

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So euphorisch und bewegt sitzt man selten nach einer Veranstaltung von IT-Entwicklungstools, die zusätzlich mit Aspekten für ‚Enterprise-Anwendungen‘ bestückt ist. Großer Zauber war das, an diesem Donnerstag-Morgen in Cupertino. Zauber, der in Bild und Ton hier erst Nachts um 00:30 Uhr beschlossen wurde.

Nachdem die letzten Wochen eine ‚Roadmap‘ zum SDK begespickt wurde aus potenzialen Schlaglöchern, was Apple alles falsch machen wird und wie groß die Enttäuschung ausfällt, ist heute der Sternenstaub zurückgekehrt. Szenenapplaus, die Vergabe des Ehrenoscars für Steve Jobs und ausschließlich glückliche Gesichter kehrten aus der Town Hall – davon hätten sich die Academy Awards dieses Jahr etwas abschneiden können.

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Doch was war passiert?

Mit 29% Marktanteil im vierten Quartal, wurde vermeldet das RIM auf dem Sterbebett liegt. Apple lizensiert das ActiveSync-Protokoll und macht das iPhone MS Exchange-tauglich. Oh du fröhliche Businesswelt wir kommen und pushen jetzt unsere E-Mails, Kalender und Kontakte durch die Gegend. Wenn wir jemanden in ‚Hire-and-Fire‘-Manier vor die Tür setzen, muss durch die ‚Remote Wipe‘-Funktion sogar gar nicht mehr anrufen werden um den Blackberry zurückfordern.

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Nicht von geringerer Ironie wurde daran anschließend den Programmier gedacht, die „über 1.000 Web-Applikationen“ geschrieben haben. Aber eigentlich war das nur die Überleitung zum SDK, dem nativen Entwicklungskit.

Apple öffnet Tür und Tor und legt die Karten auf den Tisch. Die Werkzeuge des Headquarters dürfen auch vom Heimwerker verwendet werden. ‚The same‘ = ‚Alle‘ APIs (Schnittstellen) sollen den Entwicklern für die Programmierung von iPhone-Software zur Verfügung stehen. Heute + umsonst.

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Heute + umsonst klingt immer so ein bisschen billig. Windmühlen in Amsterdam bei Nacht und so. War es aber nicht, Cocoa Touch, 3D-Grafik mit OpenGL, Surround Sound, schwere Hardwaregeschütze durch das Accelerometer und sogar einen iPhone Simulator.

Die Ohren bluteten ein wenig bei der ständigen Wiederholung: ‚and all that in just two weeks!‘, doch die Augen wurden verzückt was der Interface-Builder da so auf den Screen zeichnete. Touch Fighters im Wing Commander-Stil bei 30 Frames and all that in just two weeks? Spore? Super Monkey Ball?

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Großartig! Wehe jemand verwendet das Wort ‚Handy-Spiele‘ jemals wieder. Kein iChat, dafür AIM von dieser Firma, die die vielen Werbe-CDs verteilt. Und wo gibt es das alles? Im ‚App Store‘, einer raubkopierten Version des ‚Installers‘, der im kostenlosen 2.0 Software-Update für Juni auf alle iPhones geladen wird.

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Der ‚Deal‘ ist fair. 70/30 teilen sich die Einnahmen Entwickler/Apple. Keine Vertriebs-, Marketing und Abwicklungskosten für die Produzenten von gutem Code. Die Werbetrommel für Podcasts funktioniert auf diesem Wege exzellent.

Gutes Stichwort. Kostenlos kann über diesen Weg ‚freie‘ (im Sinne von ‚Freibier‘) Software publiziert werden. Die 99 Dollar (Jahres-)Mitgliedsbeitrag lockt auch kleine Produzenten an, wie man bei der Indy-Spieleprogrammier-Szene für die Xbox 360 – die Microsoft XNA – sehen kann.

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Und am Ende, ja da wurde die Hommage angestimmt. Mit der Gewissheit von 100.000.000 Dollar, dem iFund, im Rücken, und der Ratlosigkeit, wer in die großen Fußstapfen des Meisters treten wird. Darüber hat dieser Abend (Morgen) keine Auskunft gegeben.