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Axel Springer-Aboangebote landen im App Store

In der gestrigen Nacht platzte die 0.79 Cent-Anwendung der Bildzeitung in den App Store (Link). Alleine zwischen 07 und 08 Uhr am heutigen Morgen sprang Springer’s Korrektur für den ‚verfluchten Geburtsfehler des (kostenlosen) Internets‘, zitiert nach dessen Chefredakteur Kai Diekmann, von Position 50 auf 10 der meistgekauften Anwendungen. Mit der Fertigstellung dieses Artikels ist davon auszugehen, das die (Software-)Antwort von Springer-Chef Mathias Döpfner ‚Bild.mobile auf dem iPhone muss bezahlt werden‚ an der Höchstplatzierung angekommen ist.

Bekanntermaßen lassen hohe Chart-Positionierungen im App Store keine Qualitätsrückschlüsse zu, weshalb ich doppelt dankbar für den Diskussionsanstoß der Boulevardzeitung bin. Genau genommen bin ich einer dieser ‚Kostenloskulturkonsumierer‘, die sich nicht für Werbesprüche wie ‚Bild geht App‘ oder das Seite 1-Girl ‚zum Schütteln‘ begeistern können.

Die, zugegebenermaßen erste Antwort zum Stopp dieser ekligen Gratis-Angebote, ist eine 0.79 €-Anwendung, die ein schmackhaft zusammengeschnürtes Abo-Modell bereithält. Für 79 Cent erwirbt man jetzt 30 Tage Bildzeitung. Wenn das mal keine Ersparnis für Premium-Inhalt ist…!

Nach dem Ablauf dieses ‚Einführungsangebotes‘ stehen zwei Mitgliedschaften zur Auswahl. Für monatlich 1.59 Euro bekommt man das Online-Angebot der Bildzeitung in Form einer nativen Anwendung. Die Printausgabe des folgenden Werktages als (dort) eingebundenes PDF, gibt es für monatlich 3.99 Euro. Auch hier, unglaubliche Ersparnisse…!

Zur stetigen Verbesserung der optisch ansprechenden Anwendung, gibt man mit jedem Aufruf eines neuen ‚Artikels‘, einer Bilderstrecke oder einer Systemeinstellung diese Information an springer01.webtrekk.net weiter. Mit jedem Klick. Egal wo.*

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Korrektur. Jede Bildschirmberührung wird an springer01.webtrekk.net gesendet nur nicht die, mit dem Klick auf die Datenschutzrichtlinie. Auf mehreren Bildschirmseiten wird hier erklärt, wieviel besser ‚Web-Track‘ die Anwendung durch die „Analyse Ihres Nutzungsverhaltens“ macht. Es darf sicherlich nachgefragt werden, welchen Mehrwert die Entwickler der Information entnehmen, das ich ein Nutzer gerade die seine Einstellungen (Pers. Daten, Abo, Push) aufgerufen hat.

An dieser Stelle in der Anwendung kann man seine persönlichen Daten als 1414-Reporter hinterlassen, um komfortabler Videos und Bilder an die Redaktion zu übermitteln. Hinter zwei kleinen Informations-Knöpfen verbergen sich die Hinweise, das man als ‚Leser-Reporter‘ alle Rechte an den übermittelten Medien abgibt. „Die Axel Springer AG ist berechtigt, die Aufnahme des Leser-Reporters zu bearbeiten, [zeitlich unbegrenzt] zu archivieren und an Dritte weiterzuveräußern.“

Aber das nur nebenbei. Eigentlich kommt es ja auf die Inhalte an. Und wenn mich diesbezüglich hier nur irgendetwas ansatzweise interessieren würde, was die Bildzeitung schreibt (vornehmlich) zeigt, könnte ich die Anwendung fast empfehlen.

DirektBing *

Wer trotzdem nicht die besten Bildzeitungs-Eskapaden verpassen möchte, ließt das Bildblog weil: ‚Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht‚.

* Als Erklärung sei vermerkt, das der Benutzer über diese – für ihn kostenlose – Verbesserung der Anwendung nicht informiert wird. Auch die eingeblendeten Hinweise (unter anderem im Video) sind nur durch eine spezielle Zusatzsoftware erkenntlich zu machen. Ein regulärer Nutzer der Bild-Anwendung wird mit diesen aufspringenden Fenstern nicht belästigt.