VoIP-Dienst ‚Skype‘ kauft Video-Streamer ‚Qik‘

DirektQik

Der VoIP-Service Skype verleibt sich zu einem vermuteten Verkaufspreis von $100 bis $150 US-Millionen den Video-Streaming-Dienstleister Qik ein. Das US-Unternehmen besteht seit 2006 und zählt 60 Angestellte.

Der Preis für die Akquisition ist bislang unbestätigt. Zwei Quellen trugen Business Insider die Übernahme jedoch vor der offiziellen Bestätigung zu und lieferten diese Zahlen mit, was der Mutmaßung zumindest Nachdruck verleiht.

Der Video-Streaming-Service gab den Startschuss zu einer öffentlichen Beta-Anmeldung im Jahr 2008 und erfuhr insbesondere durch mobile Geräte ein enormes Wachstum. Vor der Veröffentlichung des Apple App Stores verbreitete der Hersteller seine Software kostenfrei für Jailbreak-Geräte.

Qik durcherlebte eine komplexe iOS-Geschichte, bei der zuerst kein Videosignal der iPhone-Kamera entnommen werden durfte. Im zweiten Schritt gestattet Apple kein unmittelbares Live-Streaming sondern lediglich den nachträglichen Upload. Mittlerweile besteht mit ‚Qik Video Camera Pro‚ (2.39 €; App Store-Link) eine kostenpflichtige Anwendung, die Live und über UMTS ein Videosignal ins Internet spielt.

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Nach eigenen Angaben besitzt Qik fünf Millionen registrierte Benutzer. Im vergangenen Januar sollen es lediglich 600.000 Personen gewesen sein. Die automatische Vorinstallation auf Mobilfunkgeräten von Spring, T-Mobile, Nokia und Samsung trugen ihren (Groß-)Teil zum enormen Wachstum bei. Qik ist neben seiner iOS-Fassung außerdem noch mit Versionen auf allen anderen gängigen Smartphone-Betriebssystemen wie Android, Symbian, BlackBerry OS und Windows Mobile vertreten.

Skype, weltgrößter Telefonanbieter, veranstaltete in den vergangenen Minuten seine Pressekonferenz anlässlich der CES in Las Vegas. Nach eigenen Angaben zeichnet sich die im Jahr 2003 gegründete Firma für 25-Prozent der internationalen Telefon-Minuten verantwortlich. In den Jahren 2009 waren es noch 12-Prozent; im Jahr 2008 lediglich 8-Prozent. Täglich sollen 520 Millionen Gesprächs-Minuten vermittelt werden.

Für Video-Gruppengespräche, bei denen bis zu 10 Personen anwesend sind, führt Skype ab dem heutigen Tagen einen Monatspreis von $8.99 US-Dollar ein, den jedoch lediglich ein einziger Teilnehmer für die Konferenzschaltung entrichten muss.

Die jüngste Aktualisierung der Skype-Anwendung für das iPhone verzeichnete 4 Millionen Downloads sowie eine Million Video-Gespräche innerhalb der ersten 24 Stunden.