‚Let’s Golf! 3‘ schafft es aufs Grün aber nicht ins Loch

Respekt Gameloft! Ich ziehe meinen Hut vor dieser kostenlosen Universal-Version von ‚Let’s Golf! 3‚ (App Store-Link), die ohne verpflichtende ‚In-App‘-Käufe auskommt. So lautet zumindest das Versprechen der Pressemitteilung…

DirektLetsGolf3

Die Realität ernüchtert. Jedes gespielte Loch ‚kostet‘ einen Energiepunkt. Mit sechs dieser ‚Credits‘ startet man. Wer ungebremst weiterspielt, muss Punkte-Pakete kaufen. Wer kein Geld ausgeben möchte, hört a) auf zu spielen oder b) wartet bis sich sein Konto von selbst wieder füllt. Nachdem die erste Partie absolviert ist (die Spieldauer beträgt pro Kurs zirka zwei Minuten), zählt ein Countdown bis zum nächsten Bonuspunkt. Die Wartezeit beträgt eine geschlagene Stunde!

Positiv: Die Uhr zählt beim Beenden des Spiels weiter und stoppt zumindest nicht nach den ersten 60 durchgelaufenen Minuten.

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Wer daher nur ab und zu mal reinschaut, hat Spaß. Insbesondere weil’s eine sehr aufpolierte Sport-Simulation ist, die mit einem Mehrspielermodus und bereits exzellenten Vorgängern überdurchschnittlich solide abschlägt.

Trotzdem: Richtig verärgert wäre ich als Programmierer des Titels über ein solch vermurkstes Bezahlkonzept. Aus diesem Grund kaufen sich weitaus weniger Interessenten (durch Zeit oder Geld) in spätere Level ein. Als Spieler, der gehörig motiviert seine Golfschläger schultert und zum Freizeitausflug ansetzt, findet kein ‚All-inclusive‘-Paket. Selbst 1.400 Gameloft-Punkte, umgerechnet 39.99 Euro, versprechen nicht zwangsläufig 1.400 Einzelspielerpartien. Mehrspielerduelle kosten dreifach, Level-Upgrades (wenn man beispielsweise nicht weiter kommt) und Extra-Bekleidung greifen zusätzlich auf diese Portokasse zurück. Wer eine Partie aus zeitlichen Gründen abbricht, bekommt trotzdem seinen Kontostand dezimiert. Aus Gründen der Fairness sei erwähnt, dass besonders gelungene Partien honoriert werden und sich zählbar verwerten lassen.

Ohne Frage: Ich finde das Preisniveau vieler App-Store-Spiele korreliert nicht ansatzweise mit dessen gebotenem Unterhaltungswert – zugunsten des Kunden. ‚Let’s Golf! 3‚ scheint ein solcher Kandidat, wenn er für einmalige 7.99 Euro im Store gelandet wäre. Die intransparente Preisaufstellung (warum tauchen nur drei der zu kaufenden ‚In-App‘-Bundles in der iTunes-Beschreibung auf?) und die gänzlich fehlende Möglichkeit, sich das Spiel komplett freizukaufen, drücken die gute Billy-Madison-Stimmung.