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‚Bad Hotel‘ – ein musikalisches Ambient-Tower-Defense-Feuerwerk

DirektHotel

Das abgedrehte Pugs Luv Beats (2.39 €; universal; App Store-Link), immerhin mit IGF-Nominierung, rauschte an mir vorbei – ungesehen und ungehört. Mit Bad Hotel (0.79 €; universal; App Store-Link), dem neuen Lucky-Frame-App-Store-Download, passiert mir dies nicht.

Das Trio von und mit Yann Seznec ist tief in der Szene britischer Musikkreation verwurzelt. Stichwort: die Wii Loop Machine. Bad Hotel greift ähnlich dem ersten Rhythmusspaß in die Synthesizer-Tasten und spuckt Samples sowie Effekte auf den iOS-Soundchip. Dabei gilt es ein Vektor-Hochhaus gegen schwirrendes Ungeziefer zu schützen – Vögel mit Sprengstoffschuhen, Bienen mit Stachelgeschossen oder böse Gewitterwolken, die Blitze schleudern. Dazu klammert ihr quadratische Hotelzimmer schützend aneinander. Das ist musikalisch ein Genuss, spielerisch jedoch limitiert.

Die wiederkehrenden Angriffswellen erfordern verschiedene Strategien bei der Platzierung eurer Kanonenräume oder Regenerationsstuben.’Kleben‘ die Apartment-Blöcke nur flüchtig zusammen, sprengen Kettenreaktionen eure Verteidigungslinie. Eine einzelne Spielrunde dauert nur wenige Minuten.

Die individuelle Musikgestaltung, die durch das Platzieren der Klötze entsteht, ist absolut hörenswert, wird allerdings vom Gameplay unterdrückt. Mehr Musikspielerei, weniger Tower-Defense-Hektik würden diesen liebenswerten Titel noch attraktiver machen.