Update-Prozess für App Store-Anwendungen umgestellt – mehr ‚Klicks‘ für die doppelte iTunes-Staatsbürgerschaft

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Apple schraubte in der letzten Woche hinter der großen App Store-Bühne am Prozess der Software-Aktualisierung, unter dem nun vornehmlich Kunden mit zwei iTunes-Accounts zu leiden haben. Wer beispielsweise ein US- und ein DE-Konto sein Eigen nennt, bekam vor der Umstellung in iTunes die Anzahl der insgesamt verfügbaren Updates angezeigt. Die kleine Zahl neben der ‚Programm-Bibliothek‘ bezog sich auf Neuerungen des gesamten Anwendungsverzeichnisses, egal aus welchem Land das Programm geladen wurden.

Mit einer Bestätigung auf „Download All Free Updates“ ließen sich diejenigen Anwendungen aktualisieren, mit dessen Account man eingewählt war. Die Software-Neuerungen aus den anderen Ländern blieben als kleine Nummern-Anzeige erhalten, um diese jedoch herunterzuladen, musste man sich in dem entsprechenden Land einwählen.

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Die jetzige Update-Übersicht listet auch ‚ausländische‘ Anwendungen auf, die jedoch mit der oben abgebildeten Fehlermeldung nicht geladen werden können. Beziehungsweise ist der deutsche iTunes-Account nicht über den Erwerb der ‚identischen‘ Anwendung aus dem US-Store im Bilde (oder umgekehrt) und bietet daher einen erneuten Kauf (im jeweiligen Land) an. Bei nur wenigen zu aktualisierenden Anwendung mag das erneute Aus- und Einwählen in den jeweils anderen Store noch problemlos möglich sein. Nervig wird es, wenn mehr als eine Anwendung auf den neusten Stand gebracht werden soll, diese unkonkrete Meldung erscheint und der „Download All Free Updates“-Button nicht mehr funktioniert.

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Wer beispielsweise 25 neue Software-Versionen angezeigt bekommt, drückt im anstrengendsten Fall 24 Mal gesondert auf den Knopf „Get Update“.

Trotz großem Frühlingsputz finden sich in meinem App Store-Ordner immer noch 430 Anwendugnen, dessen Prozess der Aktualisierung zu einem echten Nervenkrieg ausartet. Am gestrigen Sonntag war der App Store für mehrere Stunden nicht verfügbar, brachte bezüglich des hier dokumentieren Problems jedoch keine Besserung.

Auch wenn ich die Einrichtung eines anderssprachigen Kontos aus den genannten Ursachen gerade überhaupt nicht empfehlen kann, gibt es hinreichend gute Gründe auch einen US-Account sein Eigenen zu nennen. Die Promo-Codes, welche als Testmuster für die Presse oder in Verlosungen ausgeteilt werden, können weiterhin nur über den US-Store eingelöst werden. Genauso lassen sich länderspezifische Unterschiede in puncto Jugendschutz feststellen. Bestimmte (Videospiel-)Titel stehen daher im deutschen Store nicht zum Verkauf.

Die nach Land unterschiedlich charakteristische Auslieferung eckt dabei nicht zum ersten Mal an: Als ein hierzulande indiziertes Videospiel aus den 90ern-Jahren im deutschen App Store eintrudelte, und wenige Tage danach wieder entfernt wurde, starb für die frühen Käufer damit auch jegliche Update-Fähigkeit. Beim genannten Titel war die Steuerung in Version 1.0 ordentlich vermurkst, was ein Update (nur für die US-Kunden) wieder behob.

Wer sich – aus welchen Gründen auch immer – in diese interkontinentale App Store-Spirale begeben möchte, bekommt von Apple höchstpersönlich erklärt, wie das Anlegen eines US-Accounts ohne Kreditkarte funktioniert.