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Deutsche Telekom unterbreitet Vertragskunden ab 01. März ein Daten-Roaming-Angebot

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Die Pressekonferenz der Deutschen Telekom auf dem Mobile World Congress in Barcelona verriet neben einigen unspezifischen Erwähnungen zum 4G-Netzwerk sowie Bezahl– und Werbe-Offerten per Near Field Communication ein konkretes Daten-Roaming-Angebot. „Travel & Surf“ ist für Vertragskunden ab dem 01. März 2011 in Deutschland zu buchen und beinhaltet drei Tarife für Smartphone-, Tablet-PC- oder Laptop-Kunden im europäischen Ausland. Ein Tagespass mit 10-Megabyte-Transfervolumen kostet dabei 1.95 Euro; für die Datenmenge von 50-Megabyte werden 4.95 Euro fällig. Ein Wochentarif schlägt mit 14.95 Euro zu Buche und soll „unbegrenztes Surfen in der EU“ ermöglichen. Die Option beinhaltet jedoch eine „Speed Step Down„-Einschränkung, neudeutsch Geschwindigkeitsdrosselung, zu dessen Konditionen bislang keine Angaben gemacht wurden.

Die Deutsche Telekom betont, dass der Datenverbrauch nicht gerätespezifisch zugeteilt ist. Demnach kann die Simkarte mit dem Tarif in allen dafür geeigneten Geräten Verwendung finden. Nach dem Verbrauch der gebuchten Megabyte-Anzahl oder dem Ablauf der zur Verfügung gestellten Zeitspanne endet der Vertrag automatisch und muss für eine gewünschte Verlängerung manuell von Kunden erneut angestoßen werden. Dies geschieht per SMS oder dem Webbrowser des Gerätes. Zukünftig soll die Buchung und Kostenkontrolle auch über eine „neue App vorzunehmen sein„.

Alle Tarife sind im gesamten EU-Raum gültig, erstrecken sich zum allgemeinen Unverständnis jedoch nicht auf die (eigenen) weltweiten T-Mobile-Netze. Obwohl noch kein Angebot für Prepaid-Kunden besteht und weitere Details der Roaming-Datentarife ausstehen, kommt durch diese Ankündigung zumindest ein wenig Schwung in den Markt für mobiles Internet im Ausland.

Der Sinneswandel kommt nicht von ungefähr: Eine Umfrage der EU-Kommission von August bis September 2010 ergab, dass unter 26.500 Befragten EU-Bürgern aus 27 Mitgliedsstaaten rund 72-Prozent unzufrieden mit den Mehrkosten für Auslandsgespräche sind. Die EU-Telekommunikations-Kommissarin Neelie Kroes hält weiterhin an selbstgesteckten Zielen fest, bis 2015 zusätzliche Roaming-Gebühren komplett verschwinden zu lassen. Die ‚Anklage‚ an die Mobilfunkbetreiber existiert jedoch bereits seit ihrem Amtsantritt im Februar 2010. Seit Sommer 2010 gilt immerhin ein Kostendeckel von 50 Euro (netto), nachdem die Mobilfunkanbieter seinen Kunden das Daten-Roaming abdrehen und darüber informieren muss. Auf expliziten Kundenwunsch erfolgt dann eine erneute Freischaltung mit gesetzter Preisbeschränkung.

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Apropos Mobilfunkanbieter: Da es bislang kein Provider hinbekommt, Informationen über Signalstärken und erschlossene Kartenbereiche seinen Kunden öffentlich und in einem zu verarbeitenden Format zur Verfügung zu stellen, hier ein Hinweis auf das OpenSignalMaps-Programm. Die Android-App funktioniert ganz hervorragend und wertet Mobilfunk-Türme, Empfangsstärken sowie Download- und Upload-Geschwindigkeiten aus. Apples iOS zeigt sich für diese Art der Crowdsourcing-Datenerhebung bekanntlich zugeknöpft. Das Team verspricht jedoch erweiterte Recherche, die sich eventuell auf den Jailbreak-Bereich ausdehnen könnte.

TechCrunch veröffentlichte über das Projekt, das bereits 80.000 App-Downloads erzielen konnte, am gestrigen Montag einen größer angelegten Feature-Artikel.