WiFi-Tethering verteilt keine GPS-Daten

Der ‚Persönliche Hotspot‘ in iOS 4.3 verteilt über seine Internet-Freigabe keine GPS-Daten an verbundene Geräte. Die Geschichte wurde in der vergangenen Woche an zwei Stellen im Netz losgetreten (1/2) und breitete sich dann wie ein Waldbrand aus.

Das Fscklog.com widerlegte die immer noch lodernden Irrtümer und verwies auf Apples WLan-Geodatenbank. Diese speist sich aus Googles ‚My Location‚, der Skyhook-Kartei sowie Apples eigener Informations-Datenbank. Letztere füttern alle iOS-Geräte mit Standortinformationen – sowohl von Mobilfunkmasten als auch WiFi-Stationen.

Dies erklärte Apple in einem (lesenswerten) Dokument vom letzten Jahr gegenüber den US-Kongressmitgliedern Edward J. Markey und Joe L. Barton.

To provide the high quality products and services that its customers demand, Apple must have access to comprehensive location-based information. For devices running the iPhone OS versions 1.1.3 to 3.1, Apple relied on (and still relies on) databases maintained by Google and Skyhook Wireless („Skyhook“) to provide location-based services. Beginning with the iPhone OS version 3.2 release in April 2010, Apple relies on its own databases to provide location-based services and for diagnostic purposes.

To provide location-based services, Apple must be able to determine quickly and precisely where a device is located. To do this, Apple maintains a secure database containing information regarding known locations of cell towers and Wi-Fi access points. The information is stored in a database accessible only by Apple and does not reveal personal information about any customer.

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Mit einer hohen Anzahl an (funkenden) iOS-Geräten (mittlerweile 160 Millionen), kommt dabei speziell in Großstädten eine bereits hinreichend genaue Ortung zustande.

So erklärt sich auch, wie die Demo-Navigation von Tablet Monsters über den US-Highway zustande kommt. Eine ländliche Testfahrt, die ohne WiFi-Netze am Wegrand bespickt ist, würde relativ schnell gegenteilige Ergebnisse zutage fördern.

Also habe ich das einmal getan. Den finnischen Wäldern sei Dank.

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Auf einer Zugfahrt von Helsinki nach Turku findet das iPhone 4 ohne Probleme sein GPS-Signal und stellt dies in der Google Maps Applikation dar. Hängt man das iPad (2) in seiner WiFi-Ausführung an den ‚persönlichen Hotspot‘, bleibt trotz Internetverbindung die Geo-Position unbestimmt. Auf der Fahrt liegen mehrere Städte mit Bahnhöfen. Es zeigt sich deutlich, dass bereits beim Verlangsamen und anschließenden Einrollen in die Haltestelle (und die angeschlossenen Wohnsiedlungen) der Positions-Fix am iPad funktioniert.

Selbst auf hoher Fahrtgeschwindigkeit, bei der die Internetleitung auf EDGE und GPRS zurückgestuft wurde (und dadurch Kartenmaterial auf dem iPhone langsamer nachlud) aktualisierten sich die GPS-Koordinaten zuverlässig. Am verbundenen iPad ließ sich zwar ebenfalls weiter surfen, von dem blauen Stecknadelkopf der die Position verrät, fehlte jedoch jede Spur.

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Ergänzt sei: Zumindest bei exklusiven Verbindungen unter iOS-Geräten bleibt nicht ausgeschlossen, dass Apple in Zukunft mehr Daten zwischen mobilen Geräten austauschen könnte. Sowohl das iPhone, der iPod touch und das iPad auf neuster Firmware (und Hardware-Ausführung) erkennen durch die zwei Ring/Ketten-Symbole, dass sie sich aus einem iPhone-WiFi-Netz nähren.

WiFi Tethering, das die UMTS-Verbindung nutzt, hat übrigens noch andere Vorteile: Sowohl Facetime-Gespräche funktionieren und das 20 MB-Download-Limit des App Stores entfällt. Eine Einschränkung findet derzeit dafür noch nicht statt, ist in Zukunft für die Verwendung vom ‚persönlichen Hotspot‘ jedoch nicht auszuschließen.