‚Gigwalk‘ – entlohnte Auftrags-Datensammelei

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First of all: ‚Gigwalk‚ ist derzeit nur in den US-Städten Boston, New York City, Philadelphia, Chicago, South Florida, San Francisco und Los Angeles zu nutzen. Trotzdem fand ich das Konzept viel zu diskussions- und vorstellungswürdig, um es einfach so vorbeiziehen zu lassen.

Das Start-up, seit ein paar Tagen mit 1.7 Millionen US-Dollar an Risikokapital ausgestattet, verteilt ortsbasierte Aufgaben an Freiwillige, die dafür entlohnt werden. Die Preisspanne pro Job soll sich zwischen $3 und $90 US-Dollar bewegen. Dafür verifiziert man (Straßen-)Karten-Informationen wie Verkehrsschilder und Transportrouten oder überprüft ob verzeichnete Geschäfte noch existieren. Die Begutachtung erstreckt sich teilweise bis zu Inventar-Inspektionen und der Verfügbarkeit von Sonderangeboten sowie Angaben über dortige Warteschlangen.

Per iPhone-App (US-Link) überträgt man Fotos, kurze Statements und GPS-Infos an ‚Gigwalk‘, die ihren Auftraggebern wiederum diese Leistung weiterreichen. Die Nutzer verdienen sich durch präzise Angaben ‚streetcred‚ und erhalten im Laufe der Zeit höher bezahlte ToDos. Ob die Zeitarbeit besonders fleißigen Bienchen wirklich schon jetzt über $400 US-Dollar in der Woche einbringt, wie All Things Digital schreibt, bleibt über eine größere Test-Etappe noch abzuwarten.

Nichtsdestotrotz ist die Idee clever. Ich wäre mir relativ sicher, dass eine große Arbeitnehmer-Zielgruppe schon für mehr Dropbox-Speicherplatz oder Google Wave Beta-Einladungen losziehen würde. Auch Auftraggeber sollten in Zeiten eines drastischen Aufschwungs von Positionsdaten nicht schwierig zu akquirieren sein.

Dreimal schöner wäre es natürlich, wenn zumindest ähnliche Sofware-Werkzeuge (in gleicher Qualität) wie die iPhone-App auch für offene Projekte wie OpenStreetMap zur Verfügung stehen würden. Hier bleiben die App-Store-Pflänzchen mit iLOE (0.79 €; App Store-Link) oder Mapzen POI Collector (kostenlos; App Store-Link) immer noch sehr klein.