Ein Augenrausch: ‚Rayman Jungle Run‘

Rayman Jungle Run (2.39 €; universal; App Store-Link) hatte ich in einem Rutsch durch. Die 36 wunderschönen Level verlangten mir eine solide Spielstunde ab. Das klingt überschaubar, ist jedoch ein Grafikrausch bis in die letzte Propeller-Haarwurzel von Ubisofts Maskottchen.

DirektRayman

Der Grafik-Motor, der hier die Pixel malt, ist schon bekannt: Er verzauberte bereits Rayman Origins und schießt jetzt auch die 3D-Kulisse unter iOS bunt. Keine Sekunde verstreicht ohne einen neuen Knallkörper für die Augen. Die Farbpalette scheint ohne Limit; das Spiel ist von sich selbst begeistert.

Im Gegensatz zu seinen Konsolen-Brüdern, die ins klassische Hüpf-Genre purzelten, streicht ‚Jungle Run‚ die Gameplay-Komponente ‚Run‘ aus ‚Jump-’n‘-Run‘. Unser Held ohne Gliedmaßen rennt von alleine; eure Fingerfertigkeiten reserviert ihr für Sprünge und Schläge. Bei Aufwind hilft der Wuschelkopf bis zum nächsten Felsvorsprung. Die Manöver-Palette ist begrenzt, knüpft jedoch clever die Action aneinander. Außerdem prescht Rayman so flott gradeaus in den unbekannten Sumpfwald, dass kaum Reaktionszeit bleibt. Die Dynamik stimmt. Trotzdem hätte Ubisoft mehr als nur einen einzigen Musiktitel spendieren können.

Auf Speicherstellen wurde verzichtet. Die einzelnen Level sind im Durchschnitt nicht länger als eine Minute. Wer sich an stacheligen Tieren aufspießt oder einen unfreiwilligen Hüpfer ins Unterholz macht, beginnt die Welt gleich noch einmal von vorne.

Es ist simple, es ist farbenfroh, es ist kurzweilig und ich hätte nie vermutet, das Ubisoft mit diesem ‚Auto-Runner‘ bei mir auch nur einen Blumentopf gewinnt. Doch, so kann man sich täuschen*.

* Das nimmt die Entwickler der Franchise jedoch nicht aus der Pflicht, über eine ‚richtige‘ iOS-Portierung von Rayman Origins nachzudenken!