Zahlungswille für Apps unter älteren Mobilnutzern vermeintlich gestiegen

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Der Branchenverband Bitkom veröffentlichte zum Wochenanfang eine Pressemitteilung über eine von ihm in Auftrag gegebene Studie. Die Kernaussage lautet: „Zahlungsbereitschaft für Apps steigt„. Zwei Stichpunkte verraten den Rest der Ergebnisse: a) „38 Prozent der Smartphone-Besitzer laden kostenpflichtige Apps herunter“ und b) „jeder Sechste installiert überhaupt keine zusätzlichen Programme„.

Ohne Rückfragen oder kritische Würdigung kopierte sich die Meldung über die 1004 befragten Bundesbürger durchs Netz – wie so häufig; wie so häufig ohne zusätzlichen Informationsgewinn.

(M)eine Nachfragen zu den „repräsentativen Daten“ bei Bitkom ergeben:

  • Die Umfrage beschreibt die Bereitschaft von finanziellen Investitionen und nicht die tatsächlichen Ausgaben.
  • Das Meinungsforschungsinstitut Forsa, das die Erhebung im Auftrag durchführte, definierte nicht übergreifend den Begriff ‚Smartphone‘ oder Merkmale, die eine Unterscheidung zu Feature-Phones zulassen (Betriebssystem, Mobilfunkvertrag, etc.). Die exakte (und einzige) Fragestellung, die als Teilnahmebedingung gewertet wurde, lautete: „Nutzen Sie ein Smartphone – also ein Mobiltelefon, mit dem das Internet genutzt und auf dem Apps installiert werden können?„.
  • Das Durchschnittsalter aller gültigen Teilnehmer beträgt 48 Jahre.

Mir liegt es fern sich ausschweifend mit der Methodik und dessen Aussagekraft (Plattformunterschiede, Zahlungsmethoden, Reklame-Kundschaft, etc.) auseinanderzusetzen. Bereits der (hohe) Altersdurchschnitt beim (jungen) Thema ‚Smartphone-Nutzer‘ lädt dazu ein, die generelle Aussage „Zahlungsbereitschaft für Apps steigt“ zu hinterfragen oder mindestens zu spezifizieren.

Ich konnte nämlich keine Altersverteilung von Smartphone-Nutzern (in Studien) finden, bei der nicht mindestens 2/3 aller befragten Teilnehmer jünger als 40 Jahre alt waren (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, etc.).