Auf App-Store-Expedition

IPhoneBlog de Rate This App

The problem of App Store discovery is not due to a lack of social media coverage or bad algorithms. The real problem is a failure to empower people to share their good taste.

Jared Sinclair

Yep. Und bitte gleichzeitig die Sternchen-Bewertungen abschaffen.

My preference is to get rid of the rating system all together. It's too easy to abuse and provides no useful context to inform App Store customers. I'd love to see it abolished all together, because I don't see a way to make it work.

Now, I'm not opposed to reviews, just ratings. […]

In the case of the App Store – and sadly in the case of many magazines and web sites that do so – giving products numerical ratings is an arbitrary, inconsistent and ineffective practice, and one I wish would stop.

Peter Cohen | iMore

Anstoß der aktuellen Diskussion ist eine Kommentarflut aufgebrachter App-Store-'Kritiker', die Apples Gratis-Downloads der '12 Tage Geschenke' nicht … befürworteten (und obendrein Probleme bei der Unterscheidung zwischen Apple und App-Store-Entwicklern zeigen).

"Das dümmste Geschenk der app und des app stores !!!!" (um eine eher harmlose Anmerkung als Beispiel zu wählen).

Im App Store finden sich keine Rezensionen, es handelt sich um Kommentare, Fehlerberichte und im besten Fall Vorschläge für Funktionserweiterungen. Bereits die Bezeichnung 'Review' ist deshalb irreführend.

Aber gut. Die Stimme von Käufern, beziehungsweise Download-Kunden, finde ich wichtig. Wer sich die Mühe macht, Text über eine App zu verfassen, unabhängig davon wie hilfreich dieser dann erscheinen mag, sollte dafür (Bildschirm-)Platz bekommen.

Sinnlos dagegen ist die Vergabe von Sternchen, die ohne weitere Qualifizierung erfolgt. Die bunte Vielfalt der unterschiedlichen Faktoren, die zu einer Stimmabgabe führen, lässt sich anhand der Kundenkommentare nur erahnen.

  • "Die App zeigt Eigenwerbung im Lockscreen bei Nichtverwendung. Das ist ein absolutes NoGo!" (ein Stern)
  • "OS7 Zwang deswegen nur 1 Stern." (ein Stern)
  • "Die Krabe läuft im Kreis, alle 3 Sekunden dreht sich das Bild um 360Grad und davon wird einen nur übelst schwindelig. Rate vom Download dingend ab." (ein Stern)

Ein Rating beeinflusst. Selbst wenn ich mich von einem differenzierten Web-Review, dem ich vertraue, bis ins Software-Verzeichnis klicke und die hochgelobte App besitzt dort nur eine durchschnitte Bewertung, törnt das ab. Klar weiß ich häufig wie die dortige Rezensionen entstand, trotzdem stirbt mein Kaufimpuls.

Schon Videospiel-Tests sind an Prozentwertungen gescheitert (und schon lange keine adäquate Form für ein Kaufurteil mehr). Meinungskästen sind dagegen wichtig. Diese nehmen in Print-Publikationen zwar oft den geringsten Platz ein, sind aber mit Abstand der lesenswerteste Abschnitt. Im App Store fehlt diese direkte Zuordnung. Hier wird ein Kommentare mit der Durchschnittswertung aller vermischt.

Star ratings can work and I would use Amazon as the prime example. I don’t take star ratings as gospel, but you cannot ignore a product with 500+ ratings that has a 4.5 star average.

Ben Brooks

Es ist nachvollziehbar, sich ein System zu wünschen, das ohne Außeneinflüsse eine Bestenliste produziert. Das kann jedoch nicht funktionieren. Objektivität ist eine Illusion; der Kauf von aufpolierten Amazon Produkt(be-)wertungen ein bereits über Jahre funktionierendes Geschäftsmodell.

Die offizielle Twitter-App ist mit ihren über 10.000 Ratings im DE-Store ein treffendes Beispiel. Tweetbot und Twitterrific greifen mit allen ihren Vorgängerversionen zusammengerechnet nicht annähernd in diese Größenregion. Ist die Software der Indie-Entwickler deshalb schlechter? Genau das Gegenteil ist meiner Meinung nach der Fall.

Nicht nur als iPhoneBlog.de wünsche ich mir deshalb eine prominentere Platzierung von Links zu Web-Reviews im App Store, mit denen Entwickler ihre Apps bewerben. Weil: Meinung gehört dazu. Eine geeignete Ausdrucksweise kann aber nur ausformuliert erfolgen. 3.5 Sterne sagt nichts aus. Es ist eine billige Abkürzung, ein Shortcut, der in keinem anspruchsvollen Verhältnis zu irgendetwas steht.