Continue? Nvidia wagt mit dem ‚Shield Tablet‘ einen zweiten Versuch.

Die Verkaufszahlen des ‚Shield Portable‘ sind nach Ansicht von Nvidia ein kleines Staatsgeheimnis. Aber auch ohne konkrete Zahlen lässt sich feststellen: Der Android-Handheld vom Grafikkarten- und Chiphersteller hat in seinem ersten Jahr die Videospielwelt nicht umgekrempelt. Und auch ‚Shield Tablet‘ – seit gestern neu! – wird in ähnlich nischige Fußstapfen treten. Und das ist gar nicht negativ gemeint.

IPhoneBlog de Shield Tablet

Eine direkte Twitch-Anbindung, das nicht modifizierte Android-OS sowie ein überschaubarer Preis von 360 Euro (Tablet und Controller werden zu allgemeinem Unverständnis getrennt von einander verkauft) sind echte Argumente. Auch das Streaming vom PC mit GeForce-Grafikkarte über WiFi ans 8-Zoll-Tablet, beziehungsweise einem daran über HDMI angeschlossenen Fernseher, kitzelt meinen Technikmuskel. Massenmarkt ist das aber garantiert nicht.

Ganz das Gegenteil lässt sich vom erweiterten iOS-Controller-Support in iOS 8 und über Apples 3D-Schnittstelle Metal sagen:

Both Unreal and Unity, the two biggest game engines, have announced support for Metal. So, even without developers investing in understanding and implementing an engine with Metal, many big games that use those systems will benefit from its improvements anyway.

Guy English | Macworld

Die Unreal Engine bekam bereits in der letzten Woche ihre Metal-API spendiert. Unity muss jetzt prompt nachziehen.

Ausschlaggebend bleiben natürlich die Games, die schon immer über den Erfolg und Misserfolg von Hardware entschieden haben. Laut offizieller Liste sind 149 Android-Spiele für Shield optimiert. Der restliche Play-Store-Katalog läuft natürlich auch, aber der braucht keinen Tegra K1 mit vier Rechenkernen.

Eins der ‚Project Shield‘-Probleme war schon im letzten Jahr ein völlig haltloser Hype. Die Zukunft von Android-Gaming sprach man Shield zu, und niemand zog mit. Das ist vielleicht auch gar nicht so verwunderlich, wenn du dich als Entwickler zuerst der dominanten Zielgruppe, den Touchscreen-Gamern, zuwendest.

Auch unter iOS flaut der ursprüngliche Optimismus für Gamecontroller seit Jahresbeginn ab. Die Hardware ist zu teuer, obwohl die Spiele verfügbar sind. Diese Problem-Konstellation scheint aber lösbarer als eine zusätzliche Hardware, der es an Games mangelt.