T-Mobile Vertrag oder europäische Freiheit

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Photo: Faz.net

Zugegeben. Es ist ein bisschen verworren was Faz.net über die vermeintlich preiswerteren ‚Euro-Phones‘ am heutigen Tag aufschlüsselt. Trotzdem steht am Ende des Artikels eine Aussage, die mit einer weit verbreiteten Legende aufräumt: sim- und netlockfreie iPhones aus dem europäischen Ausland wären so viel preiswerter.

Wer hier regelmäßig mitliest weiß, das ich persönlich selbst gerne die Provider-Freiheit in den letzten Jahren in Anspruch genommen habe. Entgegen der überstrapazierten Diskussion um den 24-monatigen ‚Gesamtpreis‘, habe ich diesen Weg jedoch nie aus finanziellen Gründen beschritten.

Möchte man es positiv ausdrücken, abstrahiert die oben aufgeführte Tabelle stark die Fakten. Kritiker werden der Auflistung (zurecht) entgegenbringen, dass sie wichtige Details über die ‚Discounter-Tarife‘ schwammig oder gar ganz im Dunkeln lässt. Und obwohl ich die Ermittlung des ‚Gesamtpreises‘ für ein vollkommen falsches Instrument halte (wer vergleicht seine Wohnungsmiete über zwei Laufzeitjahre?), drückt sie plastisch aus, dass sich ein europäisches (sim- und netlockfreies) iPhone mit Discounter-Provider preislich nicht gegen das T-Mobile-Angebot durchsetzen kann.

Neben dem eigentlichen Preis muss außerdem bedacht werden, dass bestimmte Extras wie Visual Voicemail oder eine stabile und schnelle Datenleitung (Stichwort: HSDP und EDGE) eventuell nicht bei anderen Mobilfunkanbietern vorhanden sind. Von den Garantieleistungen, die beim iPhone im Verkaufsland durchzuführen sind, ganz zu schweigen.

Wenn nicht der Preis als ein grundlegendes Entscheidungskriterium ausgemacht werden kann, was spricht dann eigentlich für den europäischen Kauf?

Vielreisende, die mehrfach im Jahr Deutschland über seine Grenzen hinaus verlassen, genießen die Freiheit jede ausländische Sim-Karte in ihr Gerät einzulegen. Hält man sich mehrere Tage/Wochen im Ausland auf, lohnen in den meisten Fällen Prepaid-Angebot des jeweiligen Landes. Selbst für kurze Städte-Reisen am Wochenende kann sich eine wenige EURO-starke Telefonkarte bereits rentieren. Um diese jedoch mit seinem iPhone zu nutzen, ist die T-Mobile Sperre verdammt ungünstig. Im wahrsten Sinne des Wortes…

Wer sich jedoch überwiegend im Jahr in Deutschland aufhält, kann keinen zweiwöchigen Sommerurlaub mit dem Bedarf eines ‚entfesselten‘ iPhones rechtfertigen.

Meinen persönlichen Anfragen nach zu urteilen, stehen jedoch oft Menschen vor der Frage nach den ‚entsperrten‘ iPhone-Geräten, die noch in einem laufenden Vertrag gebunden sind. Dies ist leider jedoch auch diejenige Zielgruppe, die es am ungünstigsten getroffen hat. Drum prüfe, wer sich ewig bindet.

Die Nummern-Mitnahme in einen T-Mobile-Vertrag funktioniert meist erst nach der entsprechenden Kündigung, die im Zweifelsfall nie dann durchgeführt werden kann, wenn eine neue iPhone-Generation erscheint. Wer sich jedoch für die hohe Einmal-Investition entscheidet, hängt trotzdem weiterhin in seinem laufenden Vertrag. Das ist dann so, als ob man einen regulären iPhone-Vertrag kauft, aber keine Subventionen auf das Gerät in Anspruch nimmt.

Das führt zu bizarren Situation wie sie von Thorsten in unserem aktuellen Video-Podcast beschrieben wurden. Für ihn lohnt sich (finanziell) ein zweiter (!) T-Mobile Vertrag, der ungenutzt in die Schublade wandert, alleine um an das neue 3GS-Gerät zu gelangen…

Nun gut.

Warum greife ich das Thema eigentlich zum xten-Mal auf? Weil ich mir gerade selbst Gedanken um meine weiteren Vertrags- und Mobilfunk-Verträge mache, wobei eine Niederschrift in dieses Weblog bestens geeignet ist. Geeignet, um seine Gedanken zu sortieren und in den Kommentaren weitere Pro & Kontras zu erhalten. Des Weiteren bekomme ich immer wieder Anfragen, wo es ‚preiswerte‘ iPhone-Gerät zu erwerben gibt. Diesen Artikel kann ich in Zukunft hoffentlich als aktuelle Beantwortung versenden…

(Danke, Sven!)