iOS 5.0 im Überblick – Download steht bereit

Jede (kleinste) Neuerungen von iOS 5 schlug im letzten Halbjahr die Online-Presse windelweich. Dem möchte ich hier nicht die Krone aufsetzen, sondern zum soeben vollzogenen Release ein paar Highlights herausgreifen. Entwickler mit GM-Version dürfen sich entspannt zurücklehnen: Der vor einer Woche veröffentlichte iOS-Seed (9A334) ist identisch zum jetzigen Build.

Die Aktualisierung erfolgt wie gewohnt über iTunes, die direkten Download-Links der Firmware finden sich hier.

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Notification Center

Die ‚Mitteilungszentrale‘ ist eine überfällige Neuerung, die auf Konkurrenz-Systemen schon länger funktioniert. Apples Adaption fällt mit seiner sortierten Aufteilung und dem schnellen Wechsel in die jeweils zuständige App gelungen aus. Die Info-Einblendungen an der oberen Bildschirmhälfte (insbesondere am iPhone!) überlappen mir allerdings zu oft ‚klick-intensive‘ Anwendungen (Tweetbot, Mail, etc.).

Der Standby-Screen als mehrzeiliger News-Ticker ist die beste Neuerung in iOS 5 überhaupt. In der täglichen Praxis rufe ich weniger das Notification Center auf sondern profitiere von den auflaufenden Infos am Ruhebildschirm wenn ich das iPhone einmal nicht verwende.

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iMessage

Aus Prinzip sende ich keine nur im Notfall eine SMS. In den Einstellungen lässt sich der kostenpflichtige SMS-Versand für iMessage deaktivieren. Die Auswirkungen dieser Apple-Anwendung lassen sich noch schwer abschätzen und erst richtig beurteilen, wenn die ‚typischen‘ Kurzmitteilungs-Junkies damit beginnen zu ‚texten‘ (…die Telefonrechnung aber preiswerter wird). Mich wundert, dass die Mobilfunkanbieter noch nicht lauter gegen das Feature geklagt haben.

Was jedoch schon jetzt fehlt: ein entsprechendes Desktop-Programm.

Zeitungskiosk

Eine gute Idee, mit verpfuschter Umsetzung. Der ‚Newsstand‘ lässt sich in keinem Ordner verstecken, löschen oder ausblenden. Was auf dem iPad noch verständlich wäre, ist am iPhone leider nur anstrengend.

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Erinnerungen

Eine Mini-‚To-Do‘-App, die keinen Omnifocus-Anwender wechseln lässt, aber unbedarfte Nutzer vielleicht auf den Geschmack bringt. Die Geo-Erinnerungen sind ausschließlich nach Adresse (oder Aufenthaltsort) einzustellen. Clever: Im Zusammenhang mit Siri ergibt die ansonsten schmale Aufgaben-Anwendung durchaus Sinn.

Twitter

Nett, um mal ein Bild direkt aus der Foto-App zu veröffentlichen. Aus Perspektive von Anschrift und Telefonnummer wäre ein Facebook-Deal für Apple allerdings wertvoller. Die tiefe Twitter-Integration schadet natürlich nicht, sie bringt aber auch nicht soviel Vorteile wie der sich konstant aktualisierende Adressen-Fundus aus dem Hause Zuckerberg.

Musik / Video

Die Bezeichnung ‚iPod‘, über Jahre Apples wertvollste Marke, stirbt. ‚Musik‘ und ‚Videos‘ laufen ab sofort in eigenständigen Anwendungen und spielen neuerdings während eines iTunes-Syncs weiter. Genau genommen lässt sich das komplette Gerät während dem Abgleich mit eurem Desktop weiter verwenden.

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Kamera

Ein Doppel-Tap auf den Home-Button im Standby-Menü führt flink zur nächsten Aufnahme. Fotos knipst man ab sofort (auch) über den Lautstärke-Knopf und hält das Gerät dadurch wesentlich ruhiger. Mit einem schnellen Wisch vom linken zum rechten iPhone-Rand lässt sich der Schnappschuss sofort kontrollieren – eine der wohl praktischsten Neuerungen im Bezug auf Gesten (wenn man sie kennt).

Kalender

Einträge lassen sich in der Tagesansicht per Drag & Drop verschieben. In den Einstellungen können Standard-Benachrichtigung für neue Kalendernotizen gewählt werden.

Safari

Euer mobiler Browser öffnet Webseiten im Hintergrund! Die (Basis-)’Reader‘-Funktion fixt eventuell zum Instapaper-Kauf an.

iCloud

Mein Backup lege ich (vorerst) nicht in die iCloud, weil dessen Speicher zu klein und die Transferzeit zu hoch ist. WiFi-Sync mit iTunes ist jedoch selbstverständlich und großartig.

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Andere Kleinigkeiten

Sein iPhone direkt am Gerät umzubenennen, halte ich aus häufiger Verwendung des persönlichen Hotspots für wichtig. ‚Tastatur-Snippets‘, die aus einem ‚MFG‘ ein ‚Mit freundlichen Grüßen‘ machen, sind erstmals (wenn auch nur sehr rudimentär) integriert. Höher aufgelöstes YouTube über UMTS ist angenehm. Das ‚Split-Keyboard‘ am iPad lässt in vielen Situationen einfacher mit zwei Daumen am großen Bildschirm tippen. Delta-Updates von iOS direkt am Gerät herunterzulassen und einzuspielen macht die Welt ein kleines bisschen unabhängiger von iTunes.

FaceTime-Anrufe können ab sofort auch ohne Simkarte initiiert werden. Den Wunsch nach Tab-Browsing am iPad kann ich nachempfinden, finde Apples (Design-)Ansatz jedoch nicht gelungen. AirPlay Mirroring für das iPad 2 und iPhone 4S ist (bekanntlich) bombastisch.

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Soweit meine (unvollständige) Liste der Neuerungen. Ergänzend kann die ‚iOS version history‚ oder diese ungefilterte Aufstellung empfohlen werden. iOS 5 ist ein kostenloser Download für das iPhone 3GS, 4, 4S, iPad 1 + 2 sowie die dritte und vierte iPod touch Generation.