‚Dead Trigger‘: Auffallen um jeden Preis!?

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Montag vor einer Woche spielte Madfinger Games groß auf: Eine ‘unglaublich hohe Raubkopie-Quote‚ des Zombie-Shooters ‚Dead Trigger‚ war Schuld, dass die Android-Ausgabe nur noch ein Gratis-Download mit bezahlten In-App-Items ist. Heute, neun Tage später, verabschiedet sich das Entwicklerstudio auch vom initialen Anschaffungspreis für die iPhone- und iPad-Fassung und setzt damit auf ‚Free-To-Play‚*.

Das wirft Fragen auf. Das damalige Statement war eindeutig: „However, even for one buck, the piracy rate is soooo giant, that we finally decided to provide DEAD TRIGGER for free.“ Seinerzeit fand die App-Store-Situation im Posting keine Erwähnung, wurde aber impliziert. Im Zusammenhang mit dem jetzigen Preisnachlass schmeckt das alles nach billigem Marketing.

Auch ich habe das Thema hier aufgegriffen. Da ich (bis heute) keine Antwort auf meine Rückfrage nach konkreten Zahlen zu den kopierten Android-Spielen vom Entwicklerteam aus Tschechien bekam, drückte ich die „plattformunabhängige Stimmung“ im Artikel gegen alle 79-Cent-Geizhälse, anstelle nur in eine Richtung zu schlagen.

Trotzdem bin ich rückblickend über den Beitrag, aufgrund seines falschen Aufhängers, unglücklich. Ein Statement von Madfinger Games, über die Gründe zum iOS-Räumungsverkauf, steht aus. Auch meine heutigen Nachfragen blieben bislang unbeantwortet. Pocket Gamer geht es genauso.

Selbst wenn Madfinger Games jetzt seine Statistiken zückt, und tatsächlich die Freibeuter-Situation außerhalb vom Play Store nachweist, ist das Zeitfenster für den schnellen Geschäftsmodell-Wechsel zu kurz und das Facebook-Posting zu prominent. Dem medialen Aufbäumen haftet der Geruch von schäbigem Ausverkauf an.

Es geht mir nicht um den Verkaufspreis von einem US-Dollar, der extra rollte, sondern um das gezielte Ausnutzen von zwei sich ohnehin überall gegenüberstehenden Betriebssystemen, zwischen denen man bewusst Streit anzettelt.

* Im Rahmen der temporären Promo: ‚Free App A Day‚.