Warum 329 Euro?

Amazon und Google geben ihre ‚Minis‘ zum Selbstkostenpreis weiter. Für beide IT-Giganten sind ihre Tablets ein Mittel zum Zweck, ein Instrument fürs eigentliche Business, den Reklame- und Content-Verkauf.

Apples Geschäft ist das iPad mini.

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In den vergangenen zwei Jahren rangierte die Gewinnspanne fürs iPhone leicht oberhalb von 50-Prozent; das iPad lag zuletzt zwischen 23- und 32-Prozent. Tim Cook betonte zu den aktuellen Quartalszahlen den ‘signifikant geringeren Profit’ des iPad mini gegenüber ‘allen anderen Produktlinien’. Eine Erklärung zur Preisaufstellung ist Apple dafür niemandem schuldig, Phil Schiller gab sie trotzdem.

Das iPad mini liegt mit seinem Startpreis zwischen 30 und 130 Euro über dem vermuteten Preisschirm, der sich vorab aus der Konkurrenz errechnete.

There are three questions, then, which real people will ask about the iPad mini. Do I want it, can I afford it, and which model should I get. The answers to those questions will determine how many iPad minis Apple manages to sell. But the question which most of the press concentrates on — how does the iPad mini compare to its non-Apple competitors — is one which gets asked much less often than the Apple-as-company people tend to think [The group includes all stock analysts, of course, but it also includes most technology journalists].

Warum leistet sich Apple also die krummen 329 Euro ?

Mir leuchten drei (simple) Gründe ein:

  • Es ist absehbar, dass jedes produzierte iPad mini vor Weihnachten verkauft wird. Warum sollte man deshalb 80 € oder auch nur 30 € an Gewinn nicht einstreichen!?
  • 7.9-Zoll verkaufen sich besser als 7-Zoll – zumindest in der Werbung. Nicht umsonst legte Apple besonderen Fokus auf den Größenunterschied in seiner Keynote. Die Apple Stores begünstigen gegenüber der Online-Bestellung, dass Interessenten die Produktqualität selbst erleben.
  • Günstiger geht immer; teurer darf man nicht werden*. Apple lässt ein Preisfenster nach unten offen. Das Nexus und Kindle Fire atmen jedoch nur mit einer Ellbogenfreiheit von 100 Euro. Diese Preisdifferenz kann das iPad mini jederzeit problemlos dezimieren, wenn es dazu gezwungen wäre.

Apple betreibt ein klares Geschäftsmodell, das (nachweisbar) funktioniert. ‚Du kaufst ein iPad, wir verdienen Summe XY‚. Natürlich existiert für Summe XY ein Spielraum. Psychologische Preismarken, die man reißen möchte oder ein Mitbewerber, den man unterbieten will. Negativbeispiel bleiben die überzogenen Upgrade-Preise für die Speicherverdopplung oder den UMTS-/LTE-Chip.

Trotzdem läuft alles auf die banale Tatsache hinaus, mit den erwirtschafteten Einnahmen auch zukünftig noch neue Produkte zu erträumen, herzustellen und zu verkaufen.

Das Interesse ist daher nicht einseitig: Das bestehende (Service-)Angebot ‚frisch‚ zu halten – beispielsweise durch kostenlosen Software-Updates oder subventionierte Dienste wie iCloud – kommt ein profitables Apple auch Kunden zugute.

During the height of the netbook craze, many in the tech press kept demanding that Apple make a cheap laptop. Instead, Apple made a (relatively) expensive MacBook Air and then the iPad. And they won on both fronts. They refused to fight down.

* Apple mag keinen klassischen Ausverkauf sondern ersetzt eine Preismarke oft mit einem überarbeiteten (besseren) Gerät.