HEVC und HEIF rein, H.264 und JPEG raus.

Nach über 10 Jahren wechselt Apple für Videos von H.264 auf HEVC und adaptiert für Fotos ausserdem das Dateiformat HEIF. iOS wandelt Fotos zukünftig nur noch dann ins altehrwürdige JPEG-Format, wenn Bilder (aus dem Betriebssystem heraus) übertragen werden und dabei nicht erkennbar ist ob der Empfänger die erzeugte .heic-Datei anschauen kann (beispielsweise beim E-Mail-Versand).

Die WWDC-Session „Introducing HEIF and HEVC“ gibt einen allgemeinverständlichen Überblick, der die grundlegenden Fragen nach dem Wie?, Wo? und auch Wann? beantwortet.

Der normale Anwender, der mit seinem iPhone oder iPad ganz simpel Videos und Fotos schießt, merkt die Umstellung auf die effizientere Komprimierung zuerst am belegten Speicher. HEIF-Fotos und HEVC-kodierte Videos sind im Vergleich zu vorher lediglich halb so große. So lässt sich nicht nur eine größere Anzahl von Fotos und Videos auf einem iPhone und iPad unterbringen, diese Dateien synchronisieren natürlich auch schneller. Wer aus Speicherplatzgründen bislang darauf verzichtet hat Videos in 4K aufzunehmen, kann nun seine Qualitätseinstellung ( ➞ Einstellung ➞ Kamera) wechseln und zahlt lediglich den halben Speicherpreis.

Hardware-Dekoder für HEIF und HEVC finden sich bereits auf allen Geräten, die einen A9-Chip besitzen (ab iPhone 6s / iPad Pro). Ältere iPhones und iPads dekodieren in Software. ‚Image Encode Support‘ steckt im iPhones 7 und 7 Plus (und natürlich in den kommenden iPads). Wer die Beta von iOS 11 bereits auf einem dieser Apple-Telefone installiert hat, knipst schon jetzt .heic-Dateien und speichert HEVC-kodierte Videos.

„Gleiche Qualität, halbe Speichergröße“ ist ein schlagfertiges Verkaufsargument – nicht nur für (überfällige) Upgrade-Kunden, sondern auch für potenzielle Android-Switcher.