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Apples PR-Strategie fürs iPhone X zum Verkaufsstart

Es ist überhaupt nicht wichtig, weil es nichts am eigentlichen Produkt ändert, aber wenn Apple seine eingespielte Routine ändert, so wie in diesem Jahr für die Pressearbeit zum iPhone X, lässt mich das aufhorchen.

Den exklusiven Artikel zum Jubiläumstelefon bekam Steven Levy (Wired.com), der neben Walt Mossberg (The Wall Street Journal), David Pogue (New York Times) und Ed Baig (USA Today) schon vor 10 Jahren zum ausgewählten Kreis gehörte, die das allererste iPhone bereits vor seinem Verkaufsstart in die Hände gedrückt bekamen. Sein Beitrag erschien am gestrigen Montag.

Gestern schwappte aber zusätzlich eine Flut an „First Looks“ ins Netz, die mittelgroße YouTuber auf einem Event in New York einfingen (Sara Dietschy, Sam Beckerman, Highsnobiety, etc.). Das sind allesamt recht nichtsaussagende Videos. Man verpasst wirklich nichts, wenn man diese Ersteindrücke nicht schaut. Die Clips sind nicht per se schlecht, aber sie beantworten auch keine Fragen. Es ist die typische Form von einem YouTube-Unterhaltungsvideo, das schick aussieht, aber keine Informationen trägt.

Und trotzdem ist es für Apple bestimmt gute PR (weil es bekanntlich keine schlechte PR gibt).

Diese „New Voices“ durften vor Ort filmen, bekamen aber keine klassischen Review-Units. Und man muss ihnen allesamt zugute halten, dass hinter diesen YouTube-Persönlichkeiten kein großes Medienhäuser steht. Sie sind alle Medienschaffende, die sich außerhalb von großen Marken und Namen ihren Weg erarbeitet haben.

Im Gegensatz dazu läuft Matthew Panzarino (TechCrunch) – genau wie Steven Levy – seit einer Woche mit einem iPhone X herum durch Disneyland. Er war für seinen Artikel aber an ein Embargo bis heute Vormittag gebunden. Andere Pressevertreter, so wie Rene Ritchie (iMore), Steve Kovach (Business Insider) Jason Snell (SixColors), Nilay Patel (The Verge), Nicole Nguyen (BuzzFeed), Jonathan Morrison, Marques Brownlee (MKBHD) oder Neil Cybart (Above Avalon) bekamen ihre Geräte erst vor 24 Stunden.

Die Liste von Leuten, die diese Ersteindrücke der Diskussion beisteuern, wird sich im Laufe der Woche noch erweitern. Das bedeutet allerdings auch: Die überwiegende Mehrheit an tiefgreifenden Reviews, so wie wir sie aus den letzten Jahren kennen, wird es erst direkt zum Verkaufsstart – beziehungsweise erst im Anschluss daran – geben.