„COVID-19, meet Bluetooth!“

In this spirit of collaboration, Google and Apple are announcing a joint effort to enable the use of Bluetooth technology to help governments and health agencies reduce the spread of the virus, with user privacy and security central to the design.

Apple.com/Newsroom

Hut ab, diese Partnerschaft verdient jeden Respekt. Eine Integration auf Ebene der Betriebssysteme hat ohne Frage die größten Erfolgschancen.

Inwieweit auch eine Benachrichtigung ohne separate App-Installation erfolgt1, bleibt derzeit abzuwarten. Die Zusammenarbeit auf höchster Ebene, ein Opt-In sowie der ausdrückliche Schutz für die Privatsphäre aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen erscheinen mir jedoch sehr durchdacht.

Maximal nüchtern muss man allerdings den Einsatz von Bluetooth betrachten. Jeder von uns hat viele Geschichten, die er über dessen Unzuverlässigkeit erzählen kann. Hinzu kommt die schiere Menge der erfassten Daten – von Falsch-Positiv bis „Noise“. Bluetooth funkt bekanntlich durch Wände und über Stockwerke hinweg. Die Strecke, die Bluetooth-Verbindungen überwinden, sind größer als der empfohlene Sicherheitsabstand zwischen Personen. Gleichzeitig schnappt Bluetooth die Signale von Geräten auf, an denen man lediglich vorbeigeht oder vorbeifährt.

Diese nüchterne Betrachtung empfinde ich als entscheidend, weil der technische Ansatz keinesfalls dazu führen darf die etablierten (manuellen) Methoden zurückzufahren. Wir brauchen weiterhin tatsächliche Tests und finanzielle Investitionen ins Gesundheitssystem.

Unabhängig davon muss man sich fragen (lassen), wie abhängig man als Staat auf die freiwillige Mithilfe von privaten Unternehmen sein möchte.

Nur damit ich nicht falsch verstanden werde: Wir brauchen absolut keine Diskussion über „Hintertüren“ in Smartphones – egal ob es dabei um die Strafverfolgung oder ein Corona-Tracking geht. (Bundes-)Länder sollten ihre eigenen Kompetenzen ausschöpfen und entsprechend finanzieren.

In einigen Ländern funktioniert das erfolgreicher als in anderen Ländern. Ein „Coronavirus-Tracking“ über iOS und Android erscheint in Ländern hilfreicher, in denen diese Maßnahmen zu später oder nur unzureichend erfüllt werden.

Ich mag das erste Fazit von Nick Heer:

It speaks to some deep-seated cynicism that many people would, apparently, prefer tech giants creating a contact tracing system than the CDC. I don’t think it’s wrong that Apple and Google are creating this system, but I do think it’s upsetting that they seemingly must.


  1. „The system uses on-board radios on your device to transmit an anonymous ID over short ranges — using Bluetooth beaconing. Servers relay your last 14 days of rotating IDs to other devices, which search for a match. A match is determined based on a threshold of time spent and distance maintained between two devices.If a match is found with another user that has told the system that they have tested positive, you are notified and can take steps to be tested and to self-quarantine.”

    Matthew Panzarino