pCloud

„Clarifying criteria & new timing extension for App Store Improvements process“

Klarstellungen veröffentlicht Apple eher selten. Hier war sie aber mehr als überfällig, weil Apple seinen App Store schon immer™ regelmäßig aufräumt. Sie werfen Software raus, die seit vielen Jahren keine Updates bekamen.

As part of the App Store Improvements process, developers of apps that have not been updated within the last three years and fail to meet a minimal download threshold — meaning the app has not been downloaded at all or extremely few times during a rolling 12 month period — receive an email notifying them that their app has been identified for possible removal from the App Store.

Apple always wants to help developers get and keep quality software on the App Store. That’s why developers can appeal app removals. And developers, including those who recently received a notice, will now be given more time to update their apps if needed — up to 90 days. Apps that are removed will continue to function as normal for users who have already downloaded the app on their device.

developer.apple.com

Es gibt dafür verdammt nachvollziehbare Gründe; und auch Widerspruch lässt sich gegen einzelne Entscheidungen anscheinend einlegen.

Trotzdem darf man als Entwickler_innen, die gegen eine jährliche Gebühr ihre Software auf Apples geschlossene Plattformen laden, höhere (Service-)Ansprüche stelle. Bevor Apple automatisierte Mails verschickt, sollte intern ein erneuter Prüfprozess starten. Erst wenn sich dort eklatante und technische (!) Unzulänglichkeiten zeigen, geht der Hinweis an Entwickler_innen raus.

Sollten sich die verantwortlichen Personen daraufhin nicht melden, könnten die Apps zuallererst aus der Suche verschwinden.

Das Problem? Es fehlt ein generelles Konzept zur Archivierung von App-Store-Inhalten. Die Werke mögen zwar fertig sein; die Plattform entwickelt sich jedoch konstant weiter.

App-Store-Apps sind deshalb nicht vergleichbar mit Software, die wir vor Jahrzehnten in Pappboxen gekauft haben. Es sind auch keine Filme oder Serien, die sich im Handumdrehen auf neue Datenträger kopieren lassen.

Natürlich steht „outdated software“ bei Apple nicht im Mittelpunkt; trotzdem hängt ein wirtschaftliches Interesse daran.

Apple sollte seine Plattformen a) für Entwickler_innen attraktiv halten und will b) den Regulierungsbehörden sicherlich nicht neue Sideloading-Argumente liefern.

Dass genau diese Löschaktion – zu dieser Zeit – so viel mediale Aufmerksamkeit erfuhr, sollte zum Nachdenken über neue Prozesse für alte Software führen. Nicht jede Anwendung möchte man aufheben, aber es muss dafür eine Möglichkeit bestehen.

Apples iOS-Update-Politik ist bereits marktführend. Dagegen laufen ausgemusterte Apps nicht einmal zwangsläufig auf alten Telefonen.

Als eine von zwei dominanten Download-Plattformen für Smartphones trägt Apple deshalb eine höhere Mitverantwortung. Sich lediglich alle Jubeljahre per Mail an App-Entwickler_innen zu wenden, greift zu kurz. „Great power, great responsibility“ – oder so.