Bequem und verständlich: Unsqueeze skaliert in höhere Videoauflösungen

Meine Schwiegereltern entdecken gelegentlich kurze iPhone-Videos aus der Babyzeit meiner Kinder. Diese iPhone-5-Clips bekomme ich dann per Nachrichten-App zugeschickt. Apples Metal-Framework – hübsch verpackt in Unsqueeze – bügelt mir dort dann ein paar Falten aus den bewegten Bildern.

3x iPhone-Screenshots der App Unsqueezed.

Zügelt jedoch die Erwartungen: Dieses Upscaling produziert keine knackig scharfen Clips, so wie sie heute ein iPhone aufnimmt. Je nach Inhalt des Videos dreht es jedoch die Auflösung hoch, büßt dabei jedoch keine Bildschärfe ein.

So zumindest das Versprechen. Mit Videoloupe oder video-compare (#873) platziert ihr zwei Clips nebeneinander und vergleicht den potenziellen Qualitätsgewinn.

Screenshot zeigt macOS-App „video-compare“.

Auf dem iPhone tut es die (extrem unspektakuläre) Video Compare App – ohne eine Seiten-an-Seiten-Ansicht, aber einen Button, der augenblicklich zwischen zwei laufenden Videos umschaltet.

iPhone-Screenshot der App „Video Compare“.

Unsqueeze dreht etwa die Auflösung von 540 x 950 (12 Megabyte) auf 1080 × 1920 (157 Megabyte) und benötigt für ein zweiminütiges H.264-Video auf meinem iPhone 15 Pro lediglich eine halbe Minute. Aber auch das schwankt. Als Faustregel merkt man sich: Die Umwandlung dauert in etwa die Hälfte der Laufzeit des Videos.

Für die Software von Finn Voorhees spricht a) der überschaubare Preis für den Universal-Kauf, b) die direkte Auswahl der Clips aus eurer iCloud-Bibliothek sowie c) die korrekte Übernahme aller Metadaten.

Unsqueeze bietet derzeit zwar keine Option, das Originalvideo nach dem Upscale zu löschen, speichert die neue Kopie aber mit allen korrekten Informationen (Ort, Kamera-Model, Datum, etc.) zurück in eure Mediathek. Es erweitert lediglich den Dateinamen, der dann die Unterscheidung von den zwei nebeneinander platzierten Clips ermöglicht. Für mich ist das ein unverzichtbarer Komfort!

Man vermisst ihn schmerzlich, wenn man Apps wie Video AI auf diese Dateien loslässt. Die macOS-Software denkt sich zwar mehr Pixel aus (nicht sprichwörtlich gemeint), verliert jedoch alle Metadaten und benötigt für unser Beispielvideo nicht 30 Sekunden, sondern auf meinem M2-Pro rund 16 Minuten.

Das ist auch völlig gerechtfertigt, um altes Videomaterial für eine aktuelle Arbeit aufzubereiten. Für ein paar persönliche Erinnerungen im Bewegtbild erscheint mir das jedoch Overkill und Unsqueeze wesentlich bequemer.