In eigener Sache: ein Blog ohne YouTube-Embeds

Ab sofort sind YouTube-Videos hier nur noch verlinkt, nicht mehr direkt eingebettet. Rückwirkend bis ins Jahr 2006 warf ich alle „iFrames“ raus und platzierte an deren Stelle einen Screenshot + Link.

Was als spassige Idee begann, konsumierte mich über einhundert Stunden meiner letzten zwei Wochen.

Das Bild zeigt zwei Smartphones nebeneinander mit geöffneten Webseiten. Auf beiden Bildschirmen ist ein Artikel über eine iPad-Werbung mit dem Titel „Ad: ‘Everything changes with iPad’“, datiert auf den 22. Februar 2015, zu sehen.

Auslöser waren Videos, insbesondere aus den früheren Jahren, die nicht mehr auf YouTube stehen. Apple löscht hier etwa rigoros; Google lässt dagegen viele eigene Werbespots und Keynotes online.

Mich nervte das nicht nur visuell. Teilweise erschließen sich Blogposts nicht mehr, wenn der Kontext des Videos fehlt. In diesen Fällen suchte ich nach duplizierten Videos auf anderen Kanälen.

Im Fullscreen knipste dann CleanShot ein Bildschirmfoto. Ein Kurzbefehl + Retrobatch zauberten daraus einen komprimierten und korrekt benannten Screenshot fürs Blog. Klitzekleine Verzögerungen – in der Auswahl einer passenden Videosekunde oder der WordPress-Upload – strapazieren die Nerven.

Es ist ein wenig traurig, wie viele Publikationen schlicht nicht mehr online sind. Teilweise habe ich mit Archive.org versucht alte Artikel wiederzubeleben; für Videos ist das quasi unmöglich.

Fehlt das Video hinter dem „Embedded Player“, gehen uns Klassiker wie Colbert, „Simple facts“ oder die Gizmodo-Story verloren.

Das Bild zeigt einen Bildschirm mit einer Fehlermeldung auf Deutsch, die besagt, dass ein Video privat ist. Es gibt auch Text, der einen neuen Apple-Werbespot beschreibt, der Teil einer Print- und Online-Kampagne ist und in den nächsten Monaten in zwei Dutzend Ländern gezeigt wird.

Ohne den YouTube-Einbettungscode streiche ich nun auch Googles Videoplattform aus den Cookie-Hinweisen. Alle Clips waren zuvor natürlich ohnehin im „privacy-enhanced mode“ eingebunden; jetzt schicken wir aber keinerlei Daten mehr nach Mountain View.

Auch wenn es sich vielleicht nicht so anhört: Nach dem Prozess – der mir viel Zeit zum Nachdenken bot – schätze ich YouTube heute mehr als zuvor. Diese Plattform beheimatet einen immensen Teil unserer Kultur. Es ist nur beängstigend, dass eine einzige Firma darüber schaltet und waltet.