US-Buchhandelskette ‚Borders‘ meldet Insolvenz an

Das US-Buchhandelsunternehmen ‚Borders‚ vermeldet Zahlungsunfähigkeit – nicht nur umgangssprachlich auch als ‚Bankrott‘ bezeichnet. Das Fortune-500-Unternehmen ist nach Barnes & Noble die zweitgrößte Handelskette für Bücher in Nordamerika. Bloomberg News berichtet, das 200 der insgesamt 642 Filialen im Zuge der ‚Reorganisation‘ „augenblicklich geschlossen werden“ – 75 weitere Geschäfte könnten folgen. „Frische Kredite über 505 Millionen Dollar“ sollen jetzt helfen.

Neben dem Preiskampf mit Online-Versandhändlern wie Amazon (in den USA gibt es keine Buchpreisbindung) verzeichnete man durch geschwächte CD- und DVD-Verkäufe erhebliche Verluste (und kompensierende Digital-Verkäufe). Ende der 90er-Jahre, Anfang 2000, räumte man den silbernen Scheiben viel Verkaufsfläche ein.

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Des Weiteren hat man es bislang nicht geschafft, den Fuß in die digitale Vertriebstür zu bekommen. Darunter leidet auch Mitbewerber Barnes & Noble. Mit dem elektronischen Lesegerät Nook und Nook Color wollte man zweimal angreifen. Obwohl die letzte (Hardware-)Produktvorstellung erst im Herbst 2010 erfolgte, kann man mit relativ großer Sicherheit inzwischen dessen Scheitern attestieren. Eine iPhone-App (kostenlos; App Store-Link) kränkelt unter ferner liefen im App Store. Auch die iPad-App im US-Store (Link) dürfte es spätestens mit Apples möglicher Verkaufsbeteiligung noch schwieriger im „Kampf um Aufmerksamkeit“ haben.

Den Blick gilt es für spannende Veränderungen vorerst auf Amazon zu richten. Seit Ende Januar steht offiziell fest: Amazon.com verkauft mehr elektronische Kindle-Dateien als Taschenbücher. Die Verkäufe von Hardcover-Druckerzeugnissen ließ man bereits letztes Jahr links liegen.

Amazon.com is now selling more Kindle books than paperback books. Since the beginning of the year, for every 100 paperback books Amazon has sold, the Company has sold 115 Kindle books. Additionally, during this same time period the Company has sold three times as many Kindle books as hardcover books. This is across Amazon.com’s entire U.S. book business and includes sales of books where there is no Kindle edition. Free Kindle books are excluded and if included would make the numbers even higher.

Trotzdem ist auch in der Kindle-Welt nicht alles kunterbunt, wie ein AppleInsider-Artikel zeigt, der die Bücher-Verkaufsmodelle von Google, Apple und Amazon einmal in den Vergleich nimmt.

Amazon takes a 70 percent cut), it also charges publishers a delivery fee before taking its cut. Amazon charges 15 cents per megabyte in the US and UK, and 99 cents per megabyte in other countries. […] This means that a newspaper that delivered 9 MB of data to subscribers per month would be changed $1.35 fee in the US or UK and $8.91 elsewhere. For a newspaper priced at $9.99 per month, the publisher would net either $6.05 (domestic) or just 64 cents (foreign) per subscriber. This compares to a $7 net for publishers from iTunes. […]

This delivery fee, inherent in Amazon’s Kindle business model, goes up as content grows in size digitally. For that reason, it’s being blamed as the reason why newspapers and magazines who use Kindle as a publishing medium avoid the use of graphics.

Amazon reserves the right to set and change prices at its whim, and also charges delivery fees that may easily eat up most of the value of the subscription, particularly for content that has any graphical content.

Neben reinen Textwerken muss sich die Industrie außerdem noch mit solchen animierten ‚Unwanted Guest(s)‘ (3.99 €; App Store-Link) herumärgern.

DirektUnwanted