Deutscher iBookstore füllt sich / Publisher bevorzugen eigene App-Store-Programme

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In den heutigen Abendstunden landet die erste Kaufliteratur im deutschen iBookstore. Das sind nach den ‚Um- und Aufbauarbeiten‚ der letzten Tage gute Neuigkeiten, welche die iBooks-Anwendung (kostenlos; App Store-Link) zum heutigen iPad-Start in Deutschland wesentlich aufwertet.

(Danke, frankweb!)

‚Halb-internen‘ Quellen ließ sich entnehmen, dass auch der Deutsche Pressevertrieb plant, gemeinsam mit der Direct Group einen Online-Kiosk für Bücher und Zeitschriften zu eröffnen. Im Mittelpunkt soll dabei der Vertrieb über eine eigene App Store-Anwendung stehen, die plattformübergreifend und abgekoppelt von Apple agiert. Neben den ‚Zwischenhändlerkosten‘ steht für die deutschen Verleger insbesondere der ‚lediglich indirekte‘ Kundenkontakt in der Kritik. Diverse Verlagshäuser liebäugeln daher mit einer individuellen App und lehnen den ‚zentralistischen‘ Vertrieb über ein Amazon Kindle- oder Apple iBooks-Programm ab.

Auch die weltgrößte (Retail-)Buchhandelskette Barnes and Noble, die mit dem Nook einen eigenen eBook-Reader im Markt haben, stellten heute ihre persönliche iPad-Anwendung vor.

(Danke, Stefan!)

Ebenfalls pünktlich zum Deutschlandstart erschienen neben dem bereits länger erhältlichen iKiosk (kostenlos; App Store-Link) der Axel Springer AG mit In-App-Käufen für Bild, Sportbild, Autobild, Welt am Sonntag etc., die Apps von Focus Online (kostenlos; App Store-Link) und dem Spiegel (kostenlos; App Store-Link). Erste Kritiken bemängeln, wie schon bei den iPhone-Versionen, einen vergleichsweise hohen (wenn nicht gleichwertigen) Preis zur Print-Edition sowie die lieblose Motto-Umsetzung: „Hier-habt-ihr-noch-unseren-PDF-Ausdruck“.

Wie man es richtig anstellt, zeigt das am Dienstag vorgestellte Wired Magazine (3.99 €; App Store-Link), das innerhalb der ersten 24 Stunden über 24.000 digitale Ausgaben verkaufte!

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Auch wenn der Condé-Nast-Verlag und sein Chefredakteur Chris Anderson wissen, dass das Angebot für US-Abonnenten preislich (noch) nicht so günstig ausfällt, dürfen sich die Konkurrenz-Publisher gerne schon einmal die Technik abschauen.

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via Wired.com

Zum iPad-Deutschlandstart wettern sich auch diejenigen Personen in die Schlagzeilen, die ansonsten keine ‚Headlines‘ mehr produzieren (können). FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher warnt im aktuellen Rolling Stone vor einem „autoritären iPad Staat“.

Das fängt damit an, dass Apple auf Inhalte Einfluss nehmen will oder sich zumindest vorbehält, über sie mit zu entscheiden. Ein derartiges Ansinnen hätte noch vor wenigen Jahren zu einem Aufstand der öffentlichen Meinung geführt.

via welt.de

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Mit der „Apple-Zensur“ des „digitalen Diktators Steve Jobs“ befasste sich auch das gestrige Auslandsjournal (Mediathek-Link*).

* nicht auf iPad und iPhone abspielbar / wäre auch komisch, wenn das jeder so einfach anschauen könnte…