Schlechte iPhone-3G-Performance unter iOS 4.0 führt zu US-Klage

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Die Amerikanerin Biana Wofford reicht Klage am ‚Superior Court‘ in San Diego, Kalifornien ein, weil das iPhone 3G unter der im Juni veröffentlichten iOS 4.0-Firmware für zirka zwei Monate nicht die Performance erbrachte, die es unter 3.1.3 zeigte. Version 4.0 des iOS-Betriebssystems erreichte das zwei Jahre alte iPhone 3G diesen Sommer – entgegen seiner aktuelleren Mitbewerber iPhone 3GS und iPhone 4 jedoch ohne Multitasking oder wechselbare Hintergrundbilder. Angeprangert war die spürbar niedrigere Geschwindigkeit, abstürzende Programme sowie Slowdowns bei App-Store-Software. Mit Version 4.1 besserte Apple nach und erreicht für das Gerät aus dem Jahr 2008 Anfang September wieder ein passables Niveau.

Die Grundlage der Klage:

„In essence, APPLE knowingly and intentionally released what it called a system software ‚upgrade‘ that, in fact, made hundreds of thousands of the Third Generation iPhones that were exclusively tethered to AT&T data plans ‚useless‘ for their intended purpose.“

Als erste Anmerkung empfehle ich den engagierten Anwälten eine Recherche in puncto ‚iPhone-Generation‘, bei dem das iPhone 3G nicht die dritte Generation der Apple-Telefonsparte ist.

Den ‚verbliebenden‘ Funktionsumfang vom iPhone 3G nach einem Update auf iOS 4.0 beschreibt die Klageschrift als „etwas höher als ein Briefbeschwerer“ („a device with little more use than that of a paper weight“), was sich nicht sehr einfach vor Gericht beweisen lassen sollte. Ob die jetzige Klageschrift ohnehin auf eine praktische Verhandlung abzielt, sei obendrein stark angezweifelt.

Das juristische Dokument wimmelt von Detail-Fehlern (4.1 erschien nicht am 30. September sondern am 08. September), ‚ungeschickten‘ Vorwürfen („Wofford is informed and believes that this whole situation was created to be a consumer catch-22 by Apple in order for the company to promote sales of its just released iPhone 4“) sowie fehlerbehafteten Behauptungen („Apple did nothing about, and essentially interfered with its exclusive carrier’s ability to perform on its data plan contracts in damages according to proof“).

Das lustige Schriftwerk in epischer Breite lässt sich bei Wired (PDF-Link) nachlesen.

Für 79 Tage iOS 4.0-Performance fordert die Klägerin $5.000 US-Dollar oder umgerechnet $63 US-Dollar pro Tag für diese nachvollziehbar schreckliche Zeit…

In addition to actual damages and restitution of fees imposed, Plaintiff also seeks the recovery of an additional $5000 for herself and each member of Plaintiff Class.

via TUAW + Ars Technica + Wired