Mehr Meinung! „It’s about time.“

There are items for sale that can’t be earned through play – permanent boosts that increase the amount of sun yielded from each sunflower, for example, or your stock of plant food – and a handful of premium plants. Murray [Lead Producer / PopCap] insists, however, that every level in the game can be completed with the free tools with which you’re provided. There are none of the content paywalls found in so many other App Store successes, and there’s no energy system either. You can sit and play through the entire game in one sitting, if you’ve got about 15 hours to spare.

EDGE #255

Das sind konkrete und verbindliche Aussagen von PopCap zum 'Plants vs. Zombies 2'-Freemium-Versuch, der am 18. Juli startet.

520 der insgesamt 1600 Worte des Features aus der aktuellen EDGE beschreiben das gewählte Geschäftsmodell und mit welchen Vorgaben Mutterfirma Electronic Arts, bekanntlich die "Worst Company in America", in der Entwicklung herumpfuscht.

Ich bin den eindimensionalen Fokus (bekanntlich) satt. Die Online-(Games-)Presse zerschreibt unbeirrt jedes Spiele mit In-App-Kauf während auf der anderen Seite Millionen von Spielern genau dieses Modell nutzen. Oder wie erklärt sich sonst, das Publisher keinen F2P-Rückzug antreten? Warum flüchten sie nicht aus dem Teufelskreis wütender Spieler?

Anstelle der ständiger Nörgelorgien, die oft nicht viel mehr zur Diskussion beitragen als dem Entwickler diktieren zu wollen wie er sein Geld zu verdienen hat, besteht hier die Möglichkeit zur Mitgestaltung. iOS ist jung. iOS hat noch nicht einmal Controller. Konstruktive Kritik, beispielsweise die Abstimmung mit dem eigenen Geldbeutel oder einer radikalen Nichterwähnung von Neuveröffentlichungen, wäre hilfreich.

IPhoneBlog de PvZ2

Es ist mittlerweile bedauerlich welche Games die inflationäre Aufmerksamkeit eines Blogposts bekommen: der uninspirierte Werbetitel, die hundertste Endlessrunner-Kopie und die fünfte 'Gratis-Gurke' des Tages. Hauptsache kostenlos; Hauptsache der Affiliate-Link ist gesetzt. Niemand schert sich (um die Recherche), dass der gleiche Titel bereits zum fünften Mal in zwei Monaten auf Null-Euro rutschte.

Nicht selten bleibt der fade (und sicherlich falsche) Eindruck, dass die iOS-App für 'das Review' nicht einmal gestartet wurde. Oder welche seriöse Publikation verwendet ernsthaft Presse-Screenshots für ihre kritische Beurteilung?

Ich schnipse den Games-(Print-)Publikationen gerne, oft, und so wie ich glaube auch zu Recht, gegen ihre Ohrläppchen1. Aber Qualitätssicherung haben sie drauf. Dort geben sie sich nicht die Blöße, für die sich das eine oder andere iOS-Review im Netz schämen sollte.

iOS braucht als aufstrebende Spieleplattform noch grundlegende Branchenstrukturen – von PR bis Marketing. Aber es fehlt auch an einer Presse, die Meinungen äußert und sich nicht in Beschreibungen, wie viele Megabyte man hier für 89 Cent kauft, verliert. Es gibt keine Games für 'richtige' Konsolen2 wenn 150.000 Spieler das bezaubernde Badland spielen.

Keine Frage: Das klassische Review, mit Einleitung, neutraler Gameplay-Beschreibung und wertendem Fazit, ist überholt. Nicht weil Kingdom Rush Frontiers läppische 2.69 € kostet (obwohl das einer von mehreren validen Aspekten sein kann), sondern weil sich Games und dessen Journalismus weiterentwickeln. Diese Spielehäppchen zwischendruch, diese kleinen und gleichzeitig zeitraubenden Freuden ‚on the go‚, verlangen nach neuen Formaten für Urteile und Empfehlungen. Wer blind Erwähnungen runtertippt, die nicht mehr zwischen guter und schlechter Unterhaltung trennen, trägt dazu bei, dass iOS-Entwickler mit Mitteln um Aufmerksamkeit kämpfen, die man zuvor ausschweifend kritisiert hat.


  1. Das Desinteresse der großen Magazine gegenüber 'mobile Games' wird sie noch schmerzhaft einholen.
  2. Der Shitstorm zu Deus Ex: The Fall ist eines der aktuellen Negativbeispiele.