Hausdurchsuchung für Gizmodo-Redakteur

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Eine potenzielle Verhandlung über die Filmrechte an der Geschichte über das „entwendete iPhone der nächsten Generation“, legte heute noch einmal kräftig im Preis zu: Wie soeben bekannt wurde, beschlagnahmte die kalifornische Polizei mit Richterbeschluss und Hausdurchsuchungsbefehl am letzten Freitag die Computer des Redakteurs Jason Chen.

Gizmodo, das Technikmagazin der Gawker Media-Gruppe, veröffentlichte in der letzten Woche Fotos der potenziellen iPhone-Nachfolgegeneration, die uns diesen Sommer ins Haus stehen könnte. Ein Apple-Angestellter „verlor“ das Gerät angeblich in einer Bar, dessen Finder es einige Wochen später an das Technik-Blog für $5.000 US-Dollar verkaufte. Apples Rechtsabteilung bestätigte mit einem offiziellen Schreiben, dass das in Video und Foto dokumentierte Gerät dem Cupertino-Besitz entstammt.

Die ethische Debatte über diese Enthüllungsgeschichte und dessen Umstände, unter denen sie zustande kam, bleiben diskussionswürdig. Zur rechtlichen Situation hat Jeff Bercovici für Daily Finance eine umfangreiche Abhandlung verfasst. Demnach steht der Vorwurf der Hehlerei im Raum, bei dem der Generalstaatsanwalt – selbst ohne zivilrechtliche Apple-Anklage – tätig werden muss.

Gizmodo veröffentlichte am heutigen Abend alle erstellten Polizeidokumente und schwärzte die privaten Details ihres betroffenen Angestellten. Damit einhergehend erklärt die Gawker-Rechtsabteilung die Beschlagnahmung der IT-Gegenstände (Computer, Server-Equipment, etc.) für rechtswidrig.

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Im Zusammenhang mit der (zweifelsfrei) exklusiven Veröffentlichung des Gizmodo iPhone-Materials, sendete nach TorrentFreak-Informationen Gawker Media einige „takedown requests“ an Weblogs, die sich der vollen und ungekürzten Geschichte bedient hatten. Das Technik-Weblog stolperte dabei selbst über nicht lizenziertes Flickr-Fotomaterial, das im Zusammenhang mit unserem Lieblings-Vulkan Eyjafjallajökull abgebildet wird, und dessen Eigentümer erst nachträglich entlohnt wurden.

Insgesamt also derzeit viel Arbeit, an diversen Fronten, für die Gizmodo-Rechtsabteilung – ich freue mich trotzdem schon einmal auf die Jerry Bruckheimer–Umsetzung.

via gizmodo