Drei oder vier weitere Anmerkungen zur gestrigen iPad-2-Keynote – die zweite Hälfte
Auf Teil 1 folgt (gewöhnlich) Teil 2. Dabei überträgt Steve Jobs zu Beginn Scott Forstall das Wort, der sich denr zeitnahen iOS-Neuerungen annehmen darf.
iOS 4.3
- Bereits im ersten iPad stach der Webbrowser Safari durch seine Geschwindigkeit auffallend hervor. Dies fand, in einer durchgehend hohen Anzahl der damaligen Publikationen, Erwähnung. Die neue Nitro JavaScript Engine im iPad 2 sieht nach kurzen Testläufen ebenfalls vielversprechend aus.
- iTunes Home Sharing ist meiner Meinung nach eine große Ankündigung, die ein wenig zu kurz bedacht wurde. Drahtlos vom iPhone oder iPad auf seine heimische Mediathek zurückzugreifen, fehlt schon lange schmerzlich.
- Und nochmal umgedreht: AirPlay streamt neben Filmen, Fotos und Audio nun auch von Drittanwendungen oder vom Browser ans Apple TV und den daran angeschlossenen Fernseher.
- Der ‚persönliche Hotspot‘ wird offiziell auf iPhone-4-Nutzer eingeschränkt.
- Photo Booth ist eine von diesen Software-Geschichten, die am Mac nie wirklich länger als fünf Minuten begeisterten. Auch wenn die Idee durchaus toll war. Ob dies mit kindlicher Verspieltheit am iPad oder iPhone anders wird, bleibt abzuwarten. Apple ‚verschwendet‘ vornehmlich Entwicklungs- und Präsentations-Zeit auf Photo Booth, weil man es im Apple Store ‚rumzeigen‘ kann. Ein Verkaufsargument, das eigentlich keins ist.
- FaceTime. Tja. Ohne Frage, die derzeit beste Möglichkeit für Videotelefonie. Seit der Einführung mit dem iPhone 4 habe ich es jedoch nicht wirklich extensiv verwendet. Ob sich dies durch den größeren iPad-Bildschirm ändert, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem ist alleine die Option, so etwas nutzen zu können, extrem wertvoll.
- Nebenbei bemerkt: Scott Forstall erscheint aus der aktuellen Apple-Führungsriege der eindeutig beste Steve-Jobs-Ersatz. „I told them to bring a box of puppies…„.
- Lediglich drei Beta-Fassungen waren nötig, bis iOS 4.3 am 11. März als kostenloser Download ausgeliefert wird.
- Unterstützt werden das iPad 1 + 2, iPhone 3GS, 4 sowie der iPod touch der dritten und vierten Generation.
- Wie bereits bekannt, verabschiedet sich das iPhone 3G mit diesem Update-Zyklus.
- Verizon-Kunden bleiben vorerst auf iOS 4.2.6 und springen erst später auf Version 4.3.
iMovie + GarageBand
- Steve Jobs über das neue iPad-iMovie: „It is not a toy„.
- Ich sehe ein Problem. Das iPhone 4 ist von seinem (handlichen) Formfaktor ideal dazu geeignet, Videoaufnahmen zu erstellen. Die iMovie-Version für das iPad wirkt durch den größeren Bildschirm besser im Schnitt. Apple muss über Konzepte nachdenken, iPhone-Videoaufnahmen drahtlos und ohne große Konfiguration am iPad zur Verfügung zu stellen.
- iMovie scheint nach den ersten Präsentations-Minuten leistungsstärker, als die unzählige Anzahl von ‚professioneller‘ Schnittsoftware für ‚Computer‘. Verkaufspreis: $4.99 US-Dollar.
- Was mir gerade noch einmal bewusst ins Auge springt ist die zum Publikum gerichtet Couch, auf der sich die iPad-Demos abspielen. Selbst wenn es um ‚Produktivitäts-Apps‘ geht, nimmt der Vortragende dort (bequem) seinen Platz ein.
Ein cleverer Küchenpsychologie-Trick um herauszustellen, wo und wie man mit dem iPad arbeitet. Die Mitbewerber-Vorführungen fanden im Vergleich dazu hinter einem Podest oder verkrampft unter Video-Projektoren statt.
- GarageBand nutzt das Accelerometer, um harte von weichen Finger-Berührungen (beispielsweise auf einer Klaviertastatur) zu erkennen.
- Mit einer Aufnahme-Funktionalität darf diese Software, als ein erster Schritt, nicht mit zu geringer Beachtung bedacht werden.
‚Post-PC‘-Devices
- Mit seinen ‚Post-PC‘-Schlussworten unterstreicht Jobs (nochmals), was sich als roter Faden bereits durch die gesamte Präsentation zog. Ganz liberal ausgedrückt: Den Tablet-Kampf werden keine Hardware-Specs entscheiden. Mir kommt es so vor, dass dies im Gegensatz zum letzten Jahr, ein paar mehr Leute verstanden haben.