‚Mord ist ihr Hobby‘: Apple schleicht ins Wohnzimmer

Der Schlüssel für einen möglichen „I finally cracked it„-iTV ist nicht die Hardware sondern dessen Inhalte. In der Diskussion rund um Apples Pläne zur Eroberung des Wohnzimmers wird das, was wir ‚Fernsehen‘ nennen, viel zu hoch bewertet. Leute wollen sich primär nicht berieseln lassen sondern die Entscheidung abgenommen bekommen, womit sie sich unterhalten können. Dessen Spektrum reicht von Musik über Videos bis zu Spielen.

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Apple hat Interesse an guten Inhalten. Der Markt für ‚Low-Budget-Seifenoper-Call-in-Gewinnspiel-Betrugs‚-TV ist ihnen dabei ziemlich egal. Wer sowas anbieten will, kann dies ohnehin per App tun. Wichtig sind (ihnen) die Verhandlungen mit den Studios, die Filme und TV-Serien produzieren, die sich anschließend Leute (gegen Geld) auch als physikalische Medien kaufen würden. Solange diese Anbieter sich allerdings weiter sträuben, attraktive Pakete zu schnüren, wird anderweitig aus dem Netz geladen.

Um ein höheres Druckmittel mehr Anreize zu schaffen, braucht Apple eine höhere Verbreitung seines Apple TV im Wohnzimmer – ein Modell, das schon beim iPod und der Musikindustrie funktionierte. Der Weg geht meiner Meinung nach dabei nicht über einen eigenen Bildschirm oder die kleine schwarze Set-Top-Box sondern im ersten Schritt über ein Lizenzmodell für den ‚iTV-Chip‚, den Samsung, Sony und Co. in ihren Geräten verschrauben und anschließend mit einem ‚iTV ready‚-Sticker auf die Packung bewerben.

Mit AirPlay, der updatefähigen iOS-Software und dem unaufhaltsam wachsenden App Store(-Angebot) ist alles Notwendige – für die kleine Medienrevolution – bereits vorhanden.