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iOS braucht ein Schneeleopard-Jahr*

IPhoneBlog de Snow Leo

Mac OS 10.6, die siebte Version von Apples modernem Desktop-Betriebssystem, war ein umstrittener Release. Keine neuen Funktionen; substanzielle Detailverbesserungen. Snow Leopard bügelte glatt, was Leopard zerknitterte und bereitete den Weg für Lion und Mountain Lion. Ohne die dort angelegten Grundlagen (Grand Central Dispatch, 64-Bit-Mode, etc.) ständen die MacBooks heute vor ganz anderen Herausforderungen.

10.6 rettete sich vor der Kritik über seinen kleinen Preis (29 Euro) sowie die fehlende Aufmerksamkeit, die das iPhone 3GS (zuvor) und iPad (danach) dem OS-Update entzogen.

Rückblickend, wenn man so nach zwei Jahren bereits resümieren darf, war 10.6 eine der wichtigen Veröffentlichungen, die aufholte, was mehrere intensive iOS-Jahre vernachlässigten (Erinnert sich noch jemand an Time Machine unter Leopard?).

On the other side of the coin, I imagine all the teams at Apple that worked on Snow Leopard absolutely reveled in the opportunity to polish their particular subsystems without being burdened by supporting the marketing-driven feature-of-the-month. In any long-lived software product, there needs to be this kind of release valve every few years, lest the entire code base go off into the weeds.

Jetzt braucht iOS, beziehungsweise die daran angeschlossenen Dienste, eine solche Phase des Feinschliffs. iCloud, Maps, Siri, iTunes und der mobile App Store benötigen ‚Aufmerksamkeit‘ – je nachdem wo man sich selbst auf der kritischen Skala einstuft, lässt sich das negativer oder positiver formulieren. Ich für meinen Teil empfinde zum Beispiel Apple Maps als zufriedenstellend, das Software-Verzeichnis auf iPhone und iPad jedoch als zunehmend anstrengend.

Dass insbesondere die Onlinedienste mehr Ressourcen benötigen (iCloud-Login down, hallo?), steht außer Frage. Das Google und Facebook hier einen besseren Job machen (Stichwort: Messages), ist ohnehin klar.

Das Problem: Apple kann sich nach iOS 6, das viele notwendige Dinge hinter der Bühne umgeworfen hat, keinen solchen ‚No-Feature‘-Release mehr leisten – obwohl er angebracht erscheint. Ganz im Gegensatz zum nächsten „Killer Feature“ fürs 5S, wie es sich Analysten regelmäßig erträumen.

Die aufgebrachte Medienmeute verlangt die iWatch und den Apple-Fernseher ohne in Betracht zu ziehen wie sehr eine zuverlässige iCloud den eigenen Alltag bereichern würde.

* Dieser Artikel enthält eine Handvoll ausformulierter Gedanken, die auf der aktuellen Episode 5 des Accidental Tech Podcast von Marco Arment, Casey Lies und John Siracusa basieren.