pCloud

Eingeläutet: Apples HomePod lässt sich in den USA, UK und Australien vorbestellen

Ich habe es gestern bereits im Podcast gesagt (ab 1:35:00): Der HomePod ist ein Zubehör – zumindest zunächst. Er ist ein Accessoire, dass Apple anbietet wenn man sich das nächste iPhone, ein neues iPad, einen Apple TV oder Mac kauft. Der HomePod konkurriert mit Lautsprechern von Bose, B&O und Sonos, die alle über Apple.com erhältlich sind und weltweit in den Apple Stores stehen.

Ich würde deshalb nicht den Einblick unterschätzen, den Apple durch seine eigenen (Online-)Geschäfte in den Markt für Lautsprecher bereits hat. Und ich kann mir gut vorstellen, dass alleine das Geschäft mit Lautsprechern (finanziell) interessant genug ist, dort mitmischen zu wollen.

Smartphones, iPads und ein sich wandelnder „Home-Entertainment“-Markt machen es erstrebenswert dort mit einem eigenen Produkt vertreten zu sein (das Beats-Portfolio nicht zu vergessen!). Apple verkauft gerne unter dem Slogan „It just works”; sie mögen eine tiefe Integration von Software, Hardware und Services (beispielsweise Apple Music). Ein eigener Lautsprecher passt in Apples Produktlinie mittlerweile wie die Faust aufs Auge (anders als damals der iPod Hi-Fi).

Unabhängig davon lässt sich Siri und die „Smart Speaker“-Komponente im HomePod diskutieren. Apple hat den HomePod nicht aus Zufall während seiner Entwicklerkonferenz im letzten Jahr vorgestellt. Auch wenn es früh war und man damals nur ein grobes Verkaufsfenster andeutete: Die Präsentation des HomePods zur WWDC war bewusst gewählt. SiriKit wird zwangsläufig ein zentraler Aspekt für Apples Lautsprecher sein, weil Sprachsteuerung im eigenen Heim eine passende Form der Interaktion mit Computer ist.

Und trotzdem bleibt zu bedenken wie limitiert insgesamt noch Sprache und Sprachsteuerung sind. Google schwört auf „Voice“ als nächste „computing platform“. Das weckt große Erwartungen, die ich nicht für unrealistisch halte. Was derzeit allerdings über simple (Wissens-)Fragen oder eindimensionale Aufforderungen hinausgeht, erreicht weder Google Home, noch Alexa und definitiv nicht Siri.

Es ist unbestritten, dass sich ein Produkt wie Siri ausschließlich öffentlich weiterentwickeln lässt. Es braucht den Input seiner Nutzer und Nutzerinnen und das ist speziell eine Herausforderung für Apple. Die Beta-Etikette liegt ihnen nicht; der Fokus auf Privacy und Schutz von Nutzerdaten sind Stolpersteine, die Amazon und Google einfach umlaufen anstelle sie aus dem Weg zu räumen.

Das ist jedoch keine Entschuldigung für die streckenweise echt miese Performance von Siri. Ich plädiere weiterhin für einen eigenen ‚Senior Vice President‘ für Siri in der Cupertino-Führungsriege – weil es Verantwortbarkeit schafft.

Heute, zum Zeitpunkt des Vorbestellungsstarts in den ersten drei Regionen, blicken wir nur auf Apples Produktinformationen. Ich hoffe, das ändert sich noch bis zum tatsächlichen Verkaufsstart am 9. Februar.

Ich erwarte vom HomePod, dass er qualitativ besser als ein Sonos PLAY:3 abschneidet, (wie angekündigt) noch in diesem Jahr AirPlay 2 bekommt und das man selbst mit der ersten Generation eine zukunftsfähige Hardware kauft, die Apple mit „computational audio“ experimentieren lässt, eine zuverlässige Basis für HomeKit liefert und Siri beziehungsweise SiriKit stetig erweitert wird.