EU-Parlament stimmt für USB-C-Pflicht

Bild zeigt USB-C und Lightning-Kabel sowie einen Apple-Watch-Ladepuck.

Bis Ende 2024 müssen alle Mobiltelefone, Tablets und Kameras, die in der EU verkauft werden, einen USB-C-Ladeanschluss haben. Ab Frühjahr 2026 gilt das auch für Laptops. Am Dienstag wurden die entsprechenden neuen Vorschriften vom Plenum mit 602 zu 13 Stimmen bei 8 Enthaltungen angenommen. Sie reihen sich ein in die umfassenderen Bemühungen der EU, Elektroschrott abzubauen und die Verbraucherinnen und Verbraucher in die Lage zu versetzen, nachhaltiger zu konsumieren.

Wenn die neuen Vorschriften kommen, braucht man nicht jedes Mal ein neues Ladegerät, wenn man ein neues mobiles Gerät kauft. Dann nämlich reicht ein einziges Ladegerät für eine Vielzahl von kleinen und mittelgroßen tragbaren elektronischen Geräten.

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Für welche Ladebuchse die EU sich entscheidet, ist unerheblich. Eine politische Vorschrift für einen technischen Standard bleibt mein Problem. Wir werden nie erfahren, was nie entwickelt wurde.

Und trotzdem ist das kein Argument für Apple. Sie haben es verpasst, Lightning signifikant weiterzuentwickeln. Nach USB 3.0 im Jahr 2015 hat sich nichts mehr getan. Alle USB-C-Lightning-Kabel, die heute iPhones beiliegen, liefern sogar noch eine schnarchige USB 2.0-Geschwindigkeit.

Apple strebte nie an, seinen Stecker zu einem vielseitigen Branchenstandard zu machen. Apple verzichtete nicht auf Lizenzgebühren oder arbeitete mit den entsprechenden Verbänden zusammen. Daher ist ein Motivationsanschub für diesen Wechsel richtig.

Dürfen Hersteller in zwei Jahren noch günstige Geräte aus den Vorjahren ohne USB-C anbieten?

Ja. Kommt die Regelung, dürfen Händler innerhalb der EU vom Herbst 2024 an zwar nur noch neue Geräte auf den Markt bringen, die einen USB-C-Anschluss haben. Modelle aus den Vorjahren sind von der Regelung jedoch nicht rückwirkend betroffen und dürfen weiterhin verkauft werden.

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Es sei aber nicht vergessen: Lightning war (insbesondere in seinen ersten Jahren) jeder Form von USB weit überlegen; USB-C legte einen holprigen Start hin. Und trotzdem geschah der Umstieg von Micro- und Mini-USB auf USB-C ohne regulatorischen Eingriff.

Vielleicht wäre der Wandel damit flotter und vollständiger passiert. Am Ende führte jedoch der Preis zum Umstieg für die meisten Consumer-Geräte, nicht die technische Überlegenheit. Und das wird Herstellern mit diesem EU-Beschluss nun genommen. Deshalb empfinde ich eine einheitliche Buchse am Netzteil als unstrittig, nicht aber am Gerät.