„Apple‘s Content (Distribution) Strategy“

Apples plattformübergreifendes Servicegeschäft, allem voran für die Medienangebote Music, TV und News, werden von Apples bestehender Kundschaft angeschoben — das Angebot beschränkt sich jedoch nicht nur auf die eigenen Kunden.

Das ist neu; das verunsichert viele Beobachter. Apple blickt immerhin auf eine lange Vergangenheit zurück, bei der Apple-Produkte ausschließlich für Apple-Kunden bestimmt waren. Diese Herangehensweise ist insbesondere für Medieninhalte nicht mehr zeitgemäß. Mitbewerber wie YouTube lassen sich von jedem Gerät aus erreichen. Spotify spielt über alle Lautsprecher, die es finden kann und Netflix baut Apps für wirklich jeden Screen.

Apples Interesse für seine Services im Medienbereich ist nicht primär finanziell; das (bevorstehende) Filme- und TV-Angebot, Apple Music sowie News sollen mit Reichweite zuerst einen Einfluss auf die Inhalte haben, die Apple dafür bekommt. Apple Music ist nur mit vielen Abonnenten in einer guten Verhandlungsposition gegenüber Musikverlegern. Namenhafte Schauspieler und Regisseure bekommt man nicht nur gegen Geld: Reichweite spielt hier eine entscheidende Rolle.

Diese ‚Everything-Everywhere‘-Strategie schließt jedoch nicht aus, dass Apple eigene Produktangebote schnürt, die Hardware, Software und ihre Services unter einen Hut bringen.

Speaking of premium accessories, Apple TV and HomePod are misunderstood products. The products are high-end accessories tasked with offering Apple users the best all-around experiences for consuming video content and listening to music, respectively. Making Apple Music or video available on other platforms does not change that dynamic. HomePod doesn’t have a weaker value proposition because Apple Music is available on a $29 Echo Dot. Apple TV is not kneecapped because AirPlay 2 support is available on a Sony TV set.

Neil Cybart

An einigen Produkten zeigt Apple dagegen kein Interesse – „there are a thousand no’s for every yes.” Fernseher gehören beispielsweise dazu; und billige Smart Speaker.

Und in einigen Produktkategorien konzentriert sich Apple auf ein bestimmtes Modell oder eine spezielle Preismarke. Für den extrem überlaufenden Kopfhörer-Markt sind das beispielsweise die AirPods1.

Apples „Content Strategy” ist deshalb als verknüpfendes Bindeglied zu verstehen. Stichwort: Apple ID. So ermöglicht sich Apple aus bestimmten Märkten rauszuhalten beziehungsweise dort mit anderen Herstellern zusammenzuarbeiten, gleichzeitig aber Produkte anzubieten, bei denen sie ihre Hard- und Software mit eigenen Dienstleistungen verknüpfen können.


  1. Das zugekaufte Beats-Portfolio ist ein anderes Thema.