Schlussverkauf – for a limited time only

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Der in iTunes integrierte App Store besteht seit der Veröffentlichung des iPhone 3Gs mit seiner Firmware 2.0. Nach acht Monaten und 20.000 Applikationen haben sich einige ‚Gepflogenheiten‘ eingebürgert.

Zum Ankurbeln des Absatzes verwenden die Entwickler immer wieder die Methodik der Preisreduktion. ‚On Sale‘, ‚for a limited time‘ oder ‚half off‘ prangt als Schriftzug über den Programmbeschreibungen und App-Logos. Alleine die schiere Anzahl der Verwendung des flexiblen Preisspiels zeigt, das der eine oder andere Cent durch diese Methodik umgedreht wird.

Einmal ‚Freie Marktwirtschaft‘ spielen. Angebot und Nachfrage beachten, dann gewichten und die Preisbildung bestimmen. Alles schön und gut. Konsumenten und Produzenten sind zufrieden?

So könnte man zumindest denken.

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Ich fühle mich von den unzähligen ‚Schluss- und Ausverkaufs‘-Aktionen eher verunsichert.

Die (generell positive) Wirkung einer Preisreduktion verfliegt, wenn jeder und immer auf ‚Sale‘ geschaltet ist. Einige Applikationen verfolge ich jetzt schon über Monate, die weiterhin für ’nur eine begrenzte Zeit‘ ihre Applikation zum Vorzugspreis feilbieten.

Das ich nicht lache!

Gerade am gestrigen Sonntage haben ich und Kollege Austinat das 2.39 €-teure Heavy Mach. vorgestellt. Heute fällt der Preis auf 0.79 €. Prinzipiell eine gute Sache, doch da sich der potenzielle Interessent nie sicher sein kann wann die Preise fallen und steigen, greift er vielleicht gar nicht erst zu.

Viel zu Oft wurde mir schon zugetragen, dass man bei einer Programm-Neuveröffentlichung erst einmal mit dem Kauf wartet und die Preis- und Konkurrenz-Entwicklung beobachtet. Ich kann mir vorstellen, dass dadurch extrem schnell Programme aus den Augen verloren gehen – insbesondere da der App Store nicht so etwas wie einen Amazon-MerkzettelWunschzettel‚ bereithält.

Mein Punkt ist: Individuelle Preisgestaltung ist definitiv das Mittel der Wahl und es gibt keine wirkliche Schnäppchen-Alternative. Trotzdem wird im App Store keinerlei Preisstabilität gewährleistet. Das, was den iTunes Store für Musik hat erwachsenwerden lassen – nämlich die Sicherheit, das jeder Titel für 0.99 € zu erwerben ist und sich dies auch nicht auf absehbare Zeit ändert – gibt es im App Store nicht. Dieser wankt wie eine hauchdünne Dot.com-Blase durch die Woche und nimmt jede Preisstolperfalle mit, die sich ihm in den Weg legt.

Manche Applikationen wie AppSniper (0.79 €; App Store-Link) und diverse Feed-Seiten wollen durch die Publizierung der Preisveränderungen Herr der Lage werden. Bei mir persönlich versagt dies jedoch komplett, da ich nicht nach Preis sondern Bedarf einkaufen gehe. So zumindest meine interne Rechtfertigung für diverse iPhone-Spiele.

Im Sinne der klassischen Konditionierung lösen ‚On Sale‘-Banner mittlerweile einen Reflex zur Alternativ-Suche aus. Oder wann greift Ihr in den Geldbeutel?