Apple mit neuem Abo-Verkäufer / ‚The Daily‘ zählt 800.000 Downloads

‚In-App‘-Abos auch für Esquire, Popular Mechanics und O, The Oprah Magazine? Das Wall Street Journal berichtet über entsprechende Vereinbarungen zwischen Apple und dem US-Medienkonzern Hearst. Ab den Juli-Ausgaben sollen zumindest die genannten Zeitschriften-Titel automatisch am iPad zugestellt werden. Ein Monatsjournal kostet $1.99 US-Dollar. Das Jahresabo schlägt mit $19.99 US-Dollar zu Buche. Derzeit bietet der Verleger eine Auswahl seiner digitalen Magazine für jeweils 3.99 Euro im App Store zum Einzeldownload (iTunes-Link).

Unter Vorbehalt denkt man im populären Firmensitz, der Hochhaus-Dreieckskonstruktion in New York City, auch über den täglichen Zeitungsvertrieb nach. Hearst Corporation besitzt tagesaktuelle Publikationen wie das San Francisco oder Houston Chronicle.

Personen, die ‚mit der Angelegenheit vertraut sind‘, erwähnten gegenüber dem WSJ ein Apple-Entgegenkommen bezüglich einer ‚flexibleren Preisstruktur‘. Als offizielle Aussage des Medienproduzenten hieß es jedoch lediglich: „We came to a fair and equitable deal„.

Zu Beginn dieser Woche soll Time Inc. ebenfalls entsprechende Übereinkünfte mit Apple erzielt haben.

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Unterdessen sickerten erste Informationen über ‚The Daily‚ aus den aktuellen Quartalszahlen der Rupert Murdoch News Corporation. Dabei soll das iPad-Magazin im ersten Jahresviertel rund $10 Millionen US-Dollar an ‚Verlust‘ eingefahren haben. News Corp. gab in diesem Zusammenhang bekannt, dass die iPad-Anwendung bis zum heutigen Tag 800.000 Downloads verzeichnet, hielt jedoch offen, wie viele bezahlte Nutzer über den kostenlosen Testzeitraum hinaus verblieben.

A News Corp. spokesperson later told us the download count is now higher than 800,000. The “loss” is mostly due to investment costs because the app has only just gone paid.

Der britische Guardian berichtete Mitte März von 5.000 Personen, die sich finanziell für ein Abo-Jahr verpflichteten. Dies kostet derzeit $39.99 US-Dollar. Anfang April sprach Jeff Berovici für Forbes von 75.000 ‚regelmäßigen Lesern‘.

Bis zum App-Store-Start verschlang das Projekt der News Corp. laut Rupert Murdoch $30 Millionen US-Dollar. Eine Zahl, die bereits Forbes Magazine zwei Monate zuvor auf diese Höhe bezifferte.

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Neben all dem Hype (und Drama), bestehende Magazine, Zeitschriften und Tagesblätter auf das iPad zu hieven, sollte noch einmal betont werden, dass eine digitale Verfügbarkeit nicht automatisch alle Probleme der Branche löst. Bereits ohne Tablet kämpfen Print-Medien und Veröffentlichungen aus klassischen Verlagsstrukturen gegen eine komplett veränderte Aufmerksamkeitsökonomie. Oder konkreter ausgedrückt: Gegen RSS-Reader, Flipboard oder Instapaper.

Wer es daher aus der Verlagsbranche schafft, zukünftig ein ‚In-App‘-Abo anzubieten, hat noch lange nicht gewonnen. Weil die Auswahl gigantisch ist, zählen gute Inhalte mehr denn je.