„Fitness tracking app Strava gives away location of secret US army bases“

Sensitive information about the location and staffing of military bases and spy outposts around the world has been revealed by a fitness tracking company.

The details were released by Strava in a data visualisation map that shows all the activity tracked by users of its app, which allows people to record their exercise and share it with others.

The Guardian

Metadaten – also Daten, die Informationen über Merkmale anderer Daten enthalten – bleiben ein Problem. Mich würde es zwar wirklich wundern, wenn der Datensatz von Strava tatsächlich Militärbasen ins Rampenlicht gezerrt hat, die im betroffenen Personenkreis gänzlich unbekannt waren (Gibt es wirklich keine Richtlinie, die GPS-Tracker-Apps (!) in diesen Situationen und Regionen verbietet?1), aber das Beispiel zeigt wie unvorhersehbar die Konsequenzen sind, die die Erhebung von Daten mitbringt.

Nun speist sich Stravas Datenbank über viele unterschiedliche Geräte – primär aber aus den Apps für iPhone und Android. Und deshalb lässt sich diese Diskussion auf die Höhe der Betriebssysteme hieven, durch die diese Daten zwangsläufig laufen.

Seitdem Tim Cook öffentlich für mehr Datenschutz und Privatsphäre trommelt, stehen Apples Services besonders in der Kritik. Die iCloud-Fotomediathek, Siri und iMessage tun sich schwerer gegen vergleichbare Angebote von Amazon, Google und Facebook, weil sie nicht serverseitig Bilderdatenbanken auswerten, die Siri-Sprachkommandos keiner individuellen Apple ID zuordnen und Nachrichten komplett Ende-zu-Ende verschlüsseln (PDF-Link).

Natürlich ist das nur ein einzelner Aspekt, und es ist ohnehin keine Entschuldigung wenn Apples Onlinedienste nicht mindestens gleichwertig gut funktionieren. Trotzdem unterscheidet sich Apples datensparsamere Herangehensweise grundlegend von seinen Mitbewerbern. Und ich bleibe davon überzeugt, dass der Umgang mit persönlichen Daten für viele Kunden zunehmend wichtiger wird. Stravas Heatmap und das was sich daraus ablesen lässt, ist im Umfang wesentlich überschaubarer als viele andere der größeren „Datenskandale“ aus den letzten Jahren. Es ist gleichzeitig aber auch einfacher zu kapieren – es lässt sich hübsch bebildern (!), und das kann bei diesen Diskussionen entscheidend sein.


  1. Spannend wird’s natürlich, wenn man Daten der öffentlichen Laufstrecken mit den nicht öffentlichen Personendaten aus der Strava-Datenbank verknüpfen könnte