Feedback: Artifact sammelt Markierungen für Artikel mit Clickbait-Überschriften

Artifact genoss Vorschusslorbeeren, weil es die ehemaligen Instagram-Gründer Kevin Systrom und Mike Krieger selbstfinanziert hochziehen. Doch sie liefern ab. Seit Februar sind etwa Kommentare, neue Teilen-Funktionen, AI-Zusammenfassungen und nun auch Clickbait-Markierungen hinzugekommen.
Mark as clickbait. You can now flag articles as clickbait from the “…” menu when reading an article or from long-press when in Feed. We will use your flag as a signal in ranking so we can better prioritize helpful articles over misleading ones for the community.
Das Feedback auf reißerische Überschriften (für englischsprachige Nachrichten) reiht sich in eine Riege von (Schutz-)Funktionen ein, die den News-Aggregator besser auf individuelle Präferenzen zuschneiden. Beispielsweise lassen sich dort auch gesamte Publikationen und User stummschalten.
Es ist extrem löblich, dass sich die aggregierten Artikel über das native iOS-Sharing-Menü teilen lassen, und dass Artifact direkt auf die Webseiten der Verleger verlinkt. Gleichzeitig bleibt das jedoch auch mein größtes Problem: Die meisten Publisher-Webseiten sind mit Bannern und Pop-ups nicht nur ungenießbar, sondern komplett unbenutzbar.
Safari-Inhalts- und Pop-up-Blocker funktionieren nicht innerhalb der App; nur NextDNS filtert. Ansonsten behilft man sich über den (mittlerweile prominenter platzierten/gestalteten) Button für eine Reader-Ansicht.
Deshalb mein Feature-Vorschlag neben „Mark as clickbait“: die Artikel-Markierung „ads infected“.
„Introducing the ChatGPT app for iOS“

Since the release of ChatGPT, we’ve heard from users that they love using ChatGPT on the go. Today, we’re launching the ChatGPT app for iOS.
The ChatGPT app is free to use and syncs your history across devices. It also integrates Whisper, our open-source speech-recognition system, enabling voice input. ChatGPT Plus subscribers get exclusive access to GPT-4’s capabilities, early access to features and faster response times, all on iOS. […]
We’re starting our rollout in the US and will expand to additional countries in the coming weeks. We’re eager to see how you use the app. As we gather user feedback, we’re committed to continuous feature and safety improvements for ChatGPT.
Der OpenAI-Chatbot rennt, so schnell er kann. Er muss sich nicht nur gegen Platzhirschen (wie Google) durchsetzen, sondern auch gegen Open Source bestehen. Von Dall-E spricht mittlerweile niemand mehr – es ist von Midjourney einerseits, und Stable Diffusion, auf der anderen Seite, überrannt worden.
„Chatbot“ ist außerdem nur eine Interaktionsebene mit diesen Sprachmodellen. Entscheidend wird die Integration in bestehende Anwendungen und Dienste.
Und dann grätscht (allen Firmen) noch die EU rein. Es ist nicht verwunderlich, dass Google Bard in 180 Ländern getestet wird, und kein EU-Land dabei ist – oder dass die ChatGPT-App im Moment nur im US-App-Store steht.
Tipp: Schriften installieren
Mit Adobe-Abo installiert man Schriften über die Creative-Cloud-App. Berkeley Mono oder IBM Plex bekommt man (beispielsweise) über Fontcase ins System, während man Ulysses zusätzliche Schriftarten über AirDrop zuwirft.
#355 – mein Foto-(Work-)Flow
Dedizierte Digitalkameras bereiten (mir) viel Spaß; ihre Fotos fügen sich jedoch nicht so mühelos in die etablierten Workflows der iPhone-Fotos. Wie ich die Zusammenführung für mich löse, habe ich in dieser Woche dokumentiert.
Hier das Intro zur fünfeinhalbminütigen Episode:
iPhoneBlog #one kann man abonnieren. Alle Abonnent:innen bekommen jede Woche ein neues „Gewusst-wie”-Video, den Zugriff auf alle schon veröffentlichten Episoden und die Einladung zu einer ganz besonderen Community in einem privaten Slack-Kanal.
iPhoneBlog #one ist ausschließlich von Lesern und Leserinnen finanziert und unterstützt direkt das iPhoneBlog.
„Cocoon is Saying Goodbye“
With a heavy heart, we’re sharing the news that Cocoon will be discontinuing its services a few weeks from now on June 1, 2023.
In August of 2021, the team behind Cocoon was acquired by Substack. We’ve been able to keep the app up and running for the small group of users relying on Cocoon to share their lives with close friends and family for almost two years, but we’re approaching the point where it’s becoming unsustainable to maintain a high quality experience.
Cocoon war unser „privates Plätzchen für den Familienkreis“ – ein werbefreies Mini-Netzwerk im Stil des genialen Path oder viel zu schnell aufgekauften Quill.
Diese Art von Apps verschwindet. Sie wurde zermahlen zwischen geschlossenen Gruppen in großen Netzwerken auf der einen Seite, und primär textbasierten Chat-Apps andererseits.
Cocoon und Path teilten sich ihre extreme Liebe zum Design, wie auch die Finanzierungsprobleme – anders als (in beiden Belangen) WhatsApp. Dort ließen sich nicht nur Fotos posten und auf Fotos reagieren, sondern auch URLs und Check-ins (à la Foursquare) vermerken. In Gruppen mit örtlich getrennten Personen war es immer extrem nett zu lesen, wenn in der Timeline vermerkt war: „Person A und Person B waren zusammen“.
Es wurde auf Threads verzichtet, sodass man automatisch an allen Ereignissen aus seiner vertraulichsten Gruppe teilnahm und Gesprächsfäden nicht zerrissen. Allem voran war es visuell dort sehr angenehm.

Meine Familie wechselt nun zu Apples Nachrichten-App. Obwohl die Apple-App allen bekannt ist, fühlt es sich trotzdem wie ein kleiner Kulturschock an.
Für iMessage sprechen seine nativen Apps, die absolute Verständlichkeit (nach jahrelanger Nutzung) sowie eine garantierte Softwarepflege. Spoiler: iMessage wird kein Finanzierungsproblem bekommen.
Um ein Gruppengespräch von den anderen (tagtäglichen) Nachrichten abzusetzen, pinnt man es (seit iOS 14) an den oberen Bildschirmrand und gibt der Gruppe einen Namen sowie ein Foto.
Ich hoffe, Apple arbeitet insbesondere an mehr Funktionen für Gruppen-Chats in iMessage – von einer visuellen Abhebung zu anderen Textnachrichten (farbige Hintergründe?), über mehr Tapbacks, der Möglichkeit seinen Gruppen eigene Hinweistöne zuzuteilen und Gruppen (unterschiedlich lang) stummzuschalten.
Oft war es jedoch der Kontext, der Path und Cocoon in unserer Runde so wertvoll machte: Die Apps zeigte an, wer sich aktuell ebenfalls in der App befand – mit der Option, schnell durchzurufen. Außerdem war es möglich, einen (niedrigen) Akkustand des Gesprächspartners einzusehen. So wunderte man sich nicht, wenn urplötzlich keine Rückmeldung mehr erfolgte. Abgeschlossene Workouts und besuchte Örtlichkeiten lieferten Metainformationen, über die man am Leben der Anderen teilnahm (und mir bereits jetzt schon ein wenig fehlt).
Tipp: App-spezifische Einstellungen
Ich störe mich nicht grundsätzlich an „individuellen App-Einstellungen“ – ganz im Gegenteil. Allerdings versteckt die zerstreute Umsetzung diese hilfreichen Funktionen.
Final Cut Pro (App-Store) oder Final Cut Pro (Mac-App-Store)?
Mir fällt es nicht schwer, zwischen iPadOS und macOS zu unterscheiden. Beide Betriebssysteme bringen eigene Stärken und individuelle Schwächen; entsprechend sitze ich gleichermaßen gerne vor dem iPad und meinem Mac mini.
Sich beide Geräte zu leisten, ist eine extrem privilegierte Position. Das darf als Kritikpunkt häufiger im Mittelpunkt stehen. Tut es aber oft nicht. Kritisiert wird dagegen, dass das eine Werkzeug nicht wie das andere Werkzeug funktioniert.

Mit Final Cut Pro und Logic Pro schlägt in zwei Wochen nun Software im App-Store auf, die sich (unter identischem Namen!) seit über einem Jahrzehnt im Mac-App-Store verkauft. Trotzdem wird es nicht die gleiche Software sein, wie Apple ausdrücklich betont.
Final Cut Pro und Logic Pro für iPad bieten völlig neue Interfaces für Touch Nutzung, die es Anwender:innen ermöglichen, ihre Arbeitsabläufe mit der Unmittelbarkeit und Intuitivität von Multi-Touch zu verbessern. Final Cut Pro für iPad bietet Videoproduzent:innen eine Reihe leistungsstarker Werkzeuge zum Aufnehmen, Bearbeiten, Fertigstellen und Teilen von Videos — alles von einem tragbaren Gerät aus.
Die Pressemitteilung reißt einige Unterschiede an – vom integrierten Kameramodus über „Live Drawing“ mit dem Apple Pencil bis zu Multi-Touch-Reglern.
Entsprechend ihrer Plattform sehen die iPad-Apps auch nicht wie die gleichnamigen Anwendungen auf dem Desktop aus. Obendrein könnte der Kontrast zu iMovie und GarageBand nicht größer sein: Apples neue Pro-Apps versprechen eine komplexe Bedienoberfläche. Mit Blick auf die Screenshots ist das für mich im Moment die spannendste Erkenntnis.

Auch das Preismodell ist zeitgemäß. Matt Birchler hat darüber bereits alles gesagt, was es zu sagen gibt.
While you can argue $299 amortized over many years means it’s cheaper to pay a big lump sum up front, but it’s also far more accessible to have an app that asks for less money at a time. […]
By setting the entry point to $5/month or $50/year, it lets people ease into the video and audio editing world better. After all, it’s easier to justify spending $5/month start a YouTube channel and see if you can make it, vs committing to $300 and praying you do so that you make your money back. That’s true if you’re in your 30s like me, and it’s way more true of someone in in their 20s or teenage years.
Mit Blick in die (ferne) Zukunft befinden sich iPadOS und macOS natürlich auf Kollisionskurs. Ultimativ ist es nicht sinnvoll, zwei Systeme zu pflegen. Aber dieser Zeitpunkt ist noch nicht heute.
Heute laufen stolpern, mehr schlecht als recht, ein paar iPad-Apps über macOS. Und wenn Apple wollte, könnten sie macOS als virtuelle Maschine – als App – für iPadOS anbieten. Für eine Handvoll Arbeitsabläufe würde ich mir das wünschen, weiß aus tagtäglicher Erfahrung aber auch, wie begrenzt praktisch die Nutzung von dem derzeitigen Desktop-Betriebssystem am iPad ist.
Deshalb sind diese Pro-Apps eine absolute Bereicherung für Apples gesamtes Ökosystem. Final Cut und Logic aus dem App-Store stehen nicht in Konkurrenz zu Final Cut und Logic aus dem Mac-App-Store. Sie sind ein frischer Blick auf etablierte Software, die gegenseitig von einander lernen.
Man darf, nein man sollte, von Apple eine mutige Weiterentwicklung beider Betriebssystem verlangen. Aber man kann das auch tun, ohne ständig die Konkurrenz-Diskussion zu führen.
#354 – ein Dutzend neue Apps
Manchmal braucht es den befreienden Rundumschlag. Über die letzten Wochen und Monate hatte sich hier eine breite Palette von Apps angesammelt. Ihre kleinen, aber netten Funktionen mussten nun unter die Kamera.
Hier das Intro zur Episode:
iPhoneBlog #one kann man abonnieren. Alle Abonnent:innen bekommen jede Woche ein neues „Gewusst-wie”-Video, den Zugriff auf alle schon veröffentlichten Episoden und die Einladung zu einer ganz besonderen Community in einem privaten Slack-Kanal.
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