Nichts für Hypochonder: Plague Inc.

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Züchte den besten Virus und vernichte die Erdbevölkerung: Plague Inc. (0.79 €; universal; App Store-Link) erfordert strategisches Geschick und eine Portion Geduld, um aus einem kleinen Krankheitserreger eine globale Epidemie zu entwickeln.

Mit elterlicher Liebe verteilt ihr DNA-Punkte auf die richtige Balance zwischen der Verbreitung, den Symptomen und der genetischen Eigenschaft eurer Seuche. Jeder ‚Schachzug‘ ist eine Gradwanderung: Ratten und Vögel helfen bei der Expansion in andere Länder und auf andere Kontinente. Wer es mit der Infektion jedoch übertreibt und seinen Virus nicht ausreichend weiterentwickelt, bekommt von den Menschen ein Gegengift um die Ohren gehauen. Tödliche Attribute helfen, der medizinischen Forschung Stöcke zwischen die Beine zu werfen; eine hohe Sterberate zwingt die bemühten Länder final in die Knie.

Plague Inc. ist eine Mutation vom Computer-, iOS- und Brettspiel Pandemic. Einige Atempausen sind mir einen Tick zu ausgedehnt. Die strategische Vielfalt, mit der man die ‚Erfolge‘ von Cholera, Pest und Pocken jedoch noch übertrumpft, ist facettenreich und unterhält mehrere Stunden.

Apple und Google auf getrennten Wegen

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Wenn Apple in der nächsten Woche Googles ‚Maps‘ abschießt, und daran besteht mittlerweile nur noch wenig Zweifel, geht’s nicht primär um die Karten-Applikation sondern eine Schlüsseltechnologie, die sich durch das komplette OS zieht.

Das Wall Street Journal zapfte für ihre gestrige Veröffentlichung, „Apple and Google Expand Their Battle to Mobile Maps„, Quellen aus beiden Lagern an, die einen kleinen aber bereits beeindruckenden Abriss über die Verhandlungen der vergangenen sechs Jahre zwischen den Unternehmen liefern.

Apple quietly launched its geocoder last fall inside its latest iPhone software. It has remained all but unnoticed outside a small circle of software pros.

Since Apple released its own geocoder, every time iPhone users open its map app, it is Apple’s technology that translates their position, not Google’s. Software developers can also use a version of the Apple technology, CLGeocoder, to build apps that let users, for instance, tell their friends what neighborhood they are in or search for nearby eateries.

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Kleinerer Simkarten-Standard verabschiedet

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Das European Telecommunications Standards Institute, kurz ETSI, erklärte vergangenen Freitag den nächsten Simkarten-Standard für verabschiedet, machte jedoch keine Angaben darüber, welchen Design-Vorschlag man wählte. Gegenüber standen sich zwei Layout-Ideen: eine von Apple und eine aus der Gruppe von Nokia, Motorola und RIM.

Auf Rückfrage verweigerte das Gremium explizit die Nennung des Urhebers für das beschlossene Design: „We don’t communicate the specific details of how the decision was arrived at or which proposal was chosen„. Bis heute. Mittlerweile äußerte sich jedoch ein Sprecher von Giesecke & Devrient, dem deutschen Chipkarten-Spezialist, gegenüber Macworld und bestätigte, dass die nächste Simkarten-Generation, Nano-SIM genannt, dem Cupertino-Layout entspricht.

Das politische Kräftemessen um die zirka 40-Prozent kleinere Mobilfunkkarte war durchaus interessant: Apples Vorschlag gewann anscheinend aufgrund der gewährleisteten Abwärtskompatibilität. Nokia und Co. hatten sich einen SD-Speicherkarten-Formfaktor gewünscht. Damit wäre es möglich gewesen, Simkarten besser in Steckplätzen unterzubringen. Apples Vorschlag eignet sich dagegen bevorzugt für die Verwendung in Einschüben, bei denen die Karte auf einem Schlitten sitzt.

Wenige Stunden nach der offiziellen Bekanntmachung des vierten Formfaktors erklärte Nokia (zähneknirschend) alle standardrelevanten Patente unter FRAND-Bedingungen zu lizenzieren.

ThinkBook – ein Outliner für das iPad mit eigenem Kopf

Mir ist noch unklar, woher mein junges Interesse an Notiz-Programmen stammt. ThinkBook (3.99 €; App Store-Link) ist jedenfalls ein weiterer Vertreter in der ausgedehnten App-Kategorie für Mitschriften, Meeting-Notizen und (Text-)Aufzeichnungen für das iPad.

DirektThinkBook

ThinkBook ist ein elektronischer Zettelkasten, der mit seiner Bedienung in den ersten Stunden vor den Kopf stößt. Einträge lassen sich nicht, wie bei vielen anderen iOS-Programmen, anfassen und umsortierten. Zentrales Element ist ein Eselsohr in der rechten Randspalte. Durch eine Wischgeste ’springen‘ Notizen, Projekte und ToDos auf diesen ‚Slider‘ auf und ordnen sich dann an anderer Position wieder ein. Auch das Löschen von Aufzeichnungen erfolgt über den (zumindest) ungewohnten Weg, der teilweise jedoch zu interessanten Ergebnissen führt. Ist eine Meldung erst einmal ‚ausgeblendet‘ und nicht sofort vernichtet, ändert sich ab und zu die Übersichtlichkeit vom gesamten Eintrag. weiterlesen

‚Retrode‘ stöpselt Nintendos SNES-Controller ans iPad (+ Video)

Was das Retrode 2 ist, erklärt sein Entwickler Matthias Hullin auf YouTube. Superlevel.de und Sega-16.com führten zu Jahresbeginn ein Interview mit ihm. Einen geschichtlichen Abriss über die Entstehung liefert Gadgetoid. Ich steuere ein Video bei, das zeigt, wie man über die Retro-Joypads an der Plastikbox iCade-Spiele daddelt – ohne Jailbreak.

Darüber hinaus lassen sich Emulatoren wie der MD.emu oder Snes9x EX dazu überreden, die Original Nintendo- und Sega-Module auf dem Tablet-Bildschirm anzuzeigen und über die Original Controller anzuspielen – dann (logischerweise) mit Jailbreak.

DirektRetrode*

Wenn alles einmal konfiguriert ist, benötigt das Retrode lediglich ein USB-Kabel zum Camera Connection Kit. Bis dahin ist es jedoch ein weiter Weg: Eine Anleitung zum Firmware-Upgrade findet sich hier und hier. Die Modifikation der Datei Retrode.cfg ist an dieser Stelle beschrieben. Wie man das File zurück auf die Hardware kopiert, zeigt dieser Workaround. Soviel zu den ersten Schritten.

Wenn die Plastiktasten von den Controllern der grandiosen 16-Bit-Zeit aber erst einmal zwischen euren Finger knacken, und Yoshi über den iPad-Bildschirm hüpft, sind alle Setup-Sorgen vergessen.

* Alle selbstproduzierten Videos gibt’s auch als Podcast, der sich immer noch die Frage stellt: Und wo bleibt dein iTunes-Sternchen!?

Für OS X: CommentCast sammelt (Mac-)App-Store und Podcast-Bewertungen

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CommentCast sammelt Nutzerbewertungen aus dem Mac App Store, dem iTunes Store für iOS-Software und dem angeschlossenen Podcast-Verzeichnis. Die Einträge lassen sich nach Sternchen-Einschätzung, Land und Version sortieren sowie als CSV exportieren.

Mit dem Download der Demoversion für Mac OS können maximal zwei Artikel beobachtet werden. Die Vollversion, der nicht hübschen aber pragmatischen Software, kostet fünf PayPal-US-Dollar.

Any.DO pflegt Aufgabenlisten plattformübergreifend

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Any.DO (kostenlos; App Store-Link), eine erfolgreiche Android-App, schafft den Sprung aufs iPhone. Ein ungewöhnlicher Satz, den ich jedoch gerne viel öfters schreiben würde.

Wer sich an simplen und geschmackvollen ToDo-Programmen, im Stil von Clear, noch nicht sattprobiert hat, darf den kostenlosen Download des Taskos-Teams wagen. Ausgewachsene GTDler halten wie gewohnt Abstand.

Eine Chrome Extension ersetzt die dedizierte Desktop-App um Aufgaben auch vom Rechner aus anzulegen oder abzuhaken. Any.DO kann ToDos mit anderen Personen teilen, bekommt dies zum Zeitpunkt meines Probelaufs am heutigen Abend allerdings nicht hin.

Interessant implementiert ist das Anlegen von neuen Aufgaben: Im Hochkantformat zieht man den gesamten iPhone-Bildschirm einige Pixel nach unten. Hält man den Gummiband-Effekt minimal zu lange fest, aktiviert dies das Mikrofon für ein Sprachdiktat eures Anliegens. Obendrein gibt es sechs Vorschläge, die Any.DO aus euren Sprachfetzen konstruiert.

Feine Features, trotzdem wird’s nicht leicht: Any.DO sieht sich unzähligen Konkurrenten ausgesetzt. Außerdem ist die App kostenlos, der Dienst werbefrei und die Investoren zahlreich. Das ist anfangs attraktiv für Kunden aber auf Dauer schwierig zu monetarisieren.

Favs – ein Lesezeichendienst für Lieblingstweets

Favs (2.39 €; App Store-Link) sammelt eure Facebook ‚Likes‚, Instagram ‚Herzchen‚, YouTube ‚Däumchen‚ und Twitter ‚Favoriten‚ ein – ähnlich wie ein Mail-Client, der sich von unterschiedlichen Konten neue Daten holt. Der ‚Posteingang‘ von Favs setzt sich derzeit aus 17 verschiedenen Webdiensten zusammen – von Flattr über YouTube bis Flickr.

Da jeder eingefangene ‚Gefällt mir‚-Klick dieser Online-Services auf ganz unterschiedliche Art und Weise zustande kommt und weiterverwendet wird, blüht die App mit facettenreichen Anwendungsfällen. Einen ‚Lieblingstweet‘ möchte man, ähnlich einem guten Zitat, vielleicht nur archivieren; ein Vimeo-Video bekommt das ‚Like‚ weil man es zum Anschauen für später vormerken möchte. Die Sternchen und Favoriten scheinen auch als Lesezeichen, für Web-Dinge, die man noch Ausprobieren, Weiterleiten oder Schreiben möchte, stark verbreitet. Für mich persönlich ist Pinboard, das bessere Delicious, der Hauptgrund um über die Suchfunktion nach Schlagworten meine Bookmarks zu durchwühlen.

Favs erfreut sich bereits seit ein paar Monaten im Mac App Store (7.99 €; MAS-Link) großer Beliebtheit. Die heute veröffentlichte iPhone-App steht der Desktop-Version in keinem Punkt nach.